26.06.2020

 

   

Amina Nour Yassine, Und wir haben aus dem Wasser alles lebendig gemacht (Quran.30 Alanbiyaa), Stoff, Farbe, Wolle, 250 x 180 cm, 2020.

Amina Nour Yassine nennt sich selber: eine libanesische Künstlerin. Sie beschreibt Ihr Kunstwerk als:

„ein Komplex von mixed media Techniken welche vermittelt, ihre Überzeugung, dass wir als Menschen Mutter Erde kleine Kinder sind, wo wir uns in ihrem Schoß auf blühen, und dass unsere Seelen trockene Samen sind, welche ohne Mutter Erde Wasser
nicht entwickeln können.“

Ich übernehme das genau so und frage sie nächstes Mal wieder nächste Sachen oder frage gar nicht sondern sehe, wie sie aussieht und wie es dann genau situativ wieder sich anfühlt.

Amina Nour Yassine und ich sitzen gar nicht mehr oft zusammen – wir saßen auch eh eher häufiger zu viert oder zu siebt oder zu dritt – zu zweit nie – doch, saßen schon, denn die anderen konnten noch gar nicht oder wollten nicht lange sitzen – aber wir sehen uns wieder. Und in unserem Fall bedeutet Texten, Fotos austauschen, IchdenkanDichsSenden, überschwenglich oder einfach resigniert, wütend und traurig sein am Telefon oder in Voicemails, lange gar nichts verlauten lassen, nichts mitteilen, nichts von der aktuellen oder situativen Emotion, Lage, Tagesablauf, to-do to-dance to-cry to-sing to-cook to-stumble to-fail to-win to just sit… hinter dem Söhnchen her zu sein, und mit ihm zusammen. Meine zwei dann gleich sehr sehr groß dagegen. Nour ist Mut und gar kein Mut und viele Fragen und viele Sicherheiten.  Sie sendete mir neulich ein kurzes Video von ihrer Arbeit, die im Garten entsteht, immer Tag des offenen Ateliers bei ihr, wenn möglich oder Tag des Ateliers auf Bett oder Tag des Ateliers im Flur – das war immer um sie rum und Teil von ihr – mitten zwischen zeichnet, näht, zerreißt, heilt, schichtet, übermalt, hinterlegt sie; sie ist für mich so eine – ich sehe das vor mir und es ist Nour.

Hier ein Werkstück von ihr – Stoff, bereits bemalte Leinwand, Wolle, Farbe, was da ist – zur Hand…

in dem Video, das sie mir sandte ist Sound, so ein sehr stark plöddernder richtig dicht rauschender Regenfall – dann steht die Arbeit kurz im Regen, bevor sie weiter und wieder und weiter. Die Handykamera ist ganz unbewegt von einem Innen auf ein Außen gerichtet und dazwischen zeichnen weiße Regenstriche Fäden.

Danke Nour – und das ist mir wichtig, wer Denkzeit denkzeigt bekommt „…die Entstehung dieses Werkes wird ermöglicht…“ also Tagessatz Zuwendungsbescheid.

25.06.2020

denkzeit/zeichenzeit/iris und andere domains -alle schon vergeben oder befüllt, bespielt, beladen….den ~ in der Hand haltend dachte es mir: Zuwendungsbescheid. Was denn sonst?

24.06.2020

#he

23.06.2020

Die heutige Denkzeit habe ich so im Kopf verbracht und faktisch damit Carolin Emckes Buch „Gegen den Hass“ zu lesen. Das ist ein wichtiges Buch für mich. Ich bin nun bei der Hälfte angekommen. Einen Einsprengsel zu dem Konterfei, Gesichts, Face, Maske, Fingerabdruck, Irisvermessung, Selbst, Individuum und all diesen Gedanken und auch den Texten, die ich dazu lese, habe ich heute aufgeschnappt, als eine Dame in einem Empfangsraum am Telefon sagte:

„Weil – Sie müssen ja beweisen, dass Sie diejenige sind, die Sie sind – und das kann man nur persönlich.“ Ich mag das nicht Zergrübeln. Aber Denkzeit.

22.06.2020

écriture automatique versuche ich dann mal, das war einfach laufen lassen, was überhaupt noch übrig ist – Fremdsprache. Anderes Zentrum. Abrufen. Anfragen. Am Abend des 21.06.2020.

21.06.2020

Karin Kopka-Musch,

“Das Spiel mit den bildnerischen Mitteln”,

Acryl und Lack auf Leinwand, 150 x 220 cm, 2015.

Bildbeschreibung / -analyse erbeten seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe – Ankauf 2015.

Leinwand auf Keilrahmen. Außenmaße 150 x 220 cm. Querformat. Weißgrundierung. Malerei.

Im unteren Teil des Bildes befindet sich ein horizontaler Bereich, der etwa das untere Siebtel der Bildfläche mit Malerei füllt, die realistisch zu lesen ist und Himmel und Wolken darstellt. Die übrige Bildfläche ist gefüllt mit sehr unterschiedlich anmutenden malerischen Setzungen, Farben und Formen, die als abstrakt beschrieben werden können. Ich würde alle Teile des Bildes als “konkrete” Malerei, (Malerei, die selbstimmanent ihre eigenen Bedingungen und Möglichkeiten auslotet) bezeichnen.

Auffällig in der Bildanlage ist die Binnengliederung der Bildfläche mittels einer vom linken Bildrand aus in Richtung der unteren rechten Bildecke fallenden Linie.

Diese fallende Schräge ist als breite Linie realisiert, zartgelb gefärbt und wechselt ihre Richtung in einem rechten Winkel im unteren rechten Bildviertel. Von dort aus verläuft sie abrupt schräg senkrecht hin zur oberen rechten Bildecke. Ein ähnlich gemaltes Band findet sich parallel zur rechten Bildkante im Bildgeschehen und auch in der Bildmitte, von der Mittelsenkrechten nach rechts versetzt finden sich hellgelb gefärbte lineare Strukturen, die wie ein Binnenrahmen zu einem hochformatigen Rechteck angeordnet sind, welches eine Bild-im-Bild-Fläche der Größe eines DIN A 4 Blattes umfasst, auf dem wiederum mittig eine blaue liegende Kreuzform auszumachen ist, die von pinken, violetten und blauen Linien oval umkreist wird. (Hierfür diente eine erste Zeichnung meiner jüngeren Tochter als Vorlage). Rechts neben diesem “Bild-imBild-Element” befindet sich eine blaue Form, die wie eine Art angeschnittener Flügel wirkt.

In der linken Bildhälfte etwa in Höhe der Mittelwaagerechten finden sich zwei geometrische Formen, die als Flächen farbig gefüllt sind; eine rot gefüllte Form oberhalb der hellgelben, fallenden Linie, eine grün gefüllte Form rechts davon versetzt unterhalb der hellgelb gefärbten fallenden Linie.

Weitere geometrische Elemente im Bildgeschehen sind zwei Kreisformen. Eine, linear grau und blau umrissen, befindet sich im linken oberen Bildviertel; eine, linear rot umrandet, im rechten unteren Bildviertel. Die Kreiselemente sind nicht flächig gefüllt; sie bieten Durchblick auf den Malgrund respektive auf Untermalungen. Die linke obere Kreisfläche wird von einer geschwungenen und mehrfach unterbrochenen blauen Malspur von oben nach unten hin durchlaufen bzw. überdeckt.

Auf der gesamten Bildfläche sind mehrere spitzwinklige Dreiecke angeordnet; es kommt zu Überlagerungen und Brüchen, Unterbrechungen der klar verlaufenden Linien. Interruptionen, unerwarteten Richtungsänderungen. Linien und Flächen wechseln ab. Insgesamt überwiegen lineare Setzungen, so dass das Weiß der grundierten Leinwand in der Gesamtanlage vorherrscht.

Die verwendete Palette ist breit. Die Farbanlage kann als “bunt” beschrieben werden.

Die genannten geometrisch, gradlinigen Bildelemente werden kombiniert mit amorph, organisch gemalten Linienverläufen und Flächen. In Blautönen gemalt gibt es mehrere breite Linien, die sich schwingen und wenden, abgerundet Richtungswechsel vornehmen und auf der Deutungsebene, gerade aufgrund der Existenz des im unteren Bereich gemalten Himmelsausschnitts als wolkenartig interpretiert werden können.

Im rechten Bildbereich gibt es eine zur Volte geschwungene pinkfarbige, bewegte, breite Linie, die dann aber harsch unterbrochen wird von dem oben beschriebenen, hellgelb gefärbten, linear gemalten Bildelement. Optisch wirkt sie überlagert, wenn auch die Elemente nebeneinander gesetzt sind. (Malerei existiert ausschließlich zweidimensional; alle illusionistischen Tricks zur Vortäuschung oder Wiedergabe von Dreidimensionalität wurden bereits angewandt; sie sind Teil des zur Verfügung stehenden Repertoires. Sie sind Spielzeuge.)

Die hellgelben “Bänder” können, wie der Himmelsbereich als malerische Wiedergabe von real Existierendem verstanden werden: sie ahmen in einer Art modernen Trompe-l’oeuil Malerei Malerkrepp nach. Malerkrepp, das im Malprozess Verwendung findet, wird malerisch ins Bildgeschehen integriert – der Malprozess wird in Malerei gefasst gezeigt. (Das ist so, wie wenn einE Schriftsteller*in an einer Stelle ihrer/seiner Geschichte plötzlich die fiktive Ebene verlässt und über die Technik des Geschichtenerzählens schreibt).

Insgesamt tanzen allerhand Setzungen und Elemente scheinbar unpassend miteinander kombiniert, frei über die Bildfläche. Es entsteht der Eindruck diverser Ansätze, die allesamt nicht recht zu Ende geführt sind. Die Sache wirkt chaotisch. Dann aber auch wieder ganz sicher gesetzt und geplant. Nur der Plan widerspricht Sehgewohnheiten.

“Das Spiel mit den bildnerischen Mitteln” ist für mich so frei, so offen, so unendlich weit kombinierbar. Ich mache mir keine Sorgen. Malerei geht immer (weiter). Ich kann fliegen.

Der Himmel ist die Basis.

Die Kreise im Bild sind so gesetzt wie die Löcher einer Torwand. Ich habe viele Versuche frei. Manchmal treffe ich und manchmal nicht; aber ich hör nicht auf zu spielen. Mit all meinem Wissen, Denken, Fühlen und Können.

Karin Kopka-Musch, Heidelberg, 15.12.2015

An dieser Stelle nochmal der Dank und Hinweis: Die „Denkzeit“ wird freundlich unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Sie findet im Stillen statt. Es werden Zeichnungen und Texte gepostet auf instagram @kopkamusch und Facebook Karin Kopka-Musch. Die Hashtags #abendsumsfeuer #wirschreibengeschichte #zeichenzeit #denkzeit finden immer wieder Durchschlüpfer oder platzieren sich sperrig oder spielen mit rein.

20.06.2020

Mir ist es so als sei es so viel besser alle diese Sätze alles da ausdrucken – jedes Wort vereinzeln. Neue Texte setzen. Alle in die Kissenhülle holle. Spielen sie den Clap: „Da bewegt sich was.“ „Was? Wo?“ „Na da! Fang es schnell! Halts’s vorsichtig fest. In Deinen Händen. Es kitzelt Dich. Es giggelt da. Es macht sich ganz flach. Nicht auslassen. Die zwei Hände zum Hohlraum. Jetzt sanft die Handfächen gegeneinander legen, nicht auslassen dabei! Jetzt kannst Du Dir überlegen: Wie stehen wir? Alle im Kreis? In einer Linie? Durcheinander? Gehen wir sachte durch den Raum? Du hast den Clap. Suche Dir jemanden und nimm deutlich Blickkontakt auf. Der Clap kann so weitergegeben werden: beide klatschen gleichzeitig in die Hände. Ein Ton. Klapp. Nicht Klaklapp. Nicht KlappKlapp, nicht Klappapp. Nur Klapp. Klappt? Dann ruhig mal im Kreis versuchen. Rund herum, ihn weitergeben. Schneller. Schneller. Sanfter. Achtung. Blickkontakt halten. Er kann die Richtung ändern. Das geht. Ganz schnell. Aber Achtung. Aufeinander: klapp klapp.“

19.06.2020

Das Karussell. Und dann und wann…

Niemand lebt in Kapsel. Zusehe. Ich lerne selbst. Nicht selbstversichernd. Nicht haltlos. Verlerne möglichst und möglichst nicht. Und mein Tag ist so befüllt – Ideen der Öffnung wie hier in diese „Denkzeit“ geschriebene Dialoge oder gemeinsam mit anderen verfasste Texte zu (er-)stellen – tatsächlich, andere einladen in diese „Denkzeit“ – solche Ideen habe ich durchaus. Diese Tage hier allerdings verlangen mir schon so sehr viel Struktur ab, die ich kurzzeitig ganz schwer finden, neu finden, überhaupt halten konnte. Verloren hatte.

Egozentrismus liegt mir hoffentlich weitestgehend fern. Soweit es mensch hinbekommt. Ethnozentrismus ist ein neu gelesener Terminus, den es schon lange gibt, ich kannte ihn nicht – was er benennt schon. Das beobachtet mensch ja im Leben, dass Individuen ihre Sichtweise und Vorstellung als die richtige empfinden. Das beobachtet mensch an sich selber vermutlich oder beobachtet nicht aber lebt. Das ist und bleibt komplex das System.

Ich beobachte so wie ich es von hier aus kann. Auch das Bemühen um weiter und oder anders im Miteinander. Der Menschen, und, das rücken wir zumindest mit Worten so sehr in die Sprache: mit anderem Leben. Don‘t waste our paradise. Steht auf dem T-Shirt von dem Mädchen, das in der Wohnung unter uns wohnt. Sprüche, die wir gerne tragen.

Dass Farbe auf Denkmale gemalt wird oder solche – also die Büsten und Standbilder – gekippt. Ersteres ist etwas, was ich mit meinen Vorstellungen vereinen kann, letzteres, da wäre mein Standpunkt eher hinzuzufügen, oder Abzustimmen und dann nach Beschluss zu entfernen, damit überhaupt gehört wird, ist Umwurf vonnöten? ..zuletzt gehört habe ich gerade diese wunderbare Rede mit dem Titel

„Dürfen Schwarze Blumen malen“ hier:

https://orf.at/kulturjetzt/stories/3169936/

Nachdem ich morgens meine Freundin – ich mag Possessivpronomina nicht – die Freundin – also Nour angerufen hatte und mal zumindest als Gast hier in diese „Denkzeit“ eingeladen hatte. Ich hoffe, das machen wir. Sie hat gerade selber viel. Lesen und sehen sie Sie sie, Ihr lest – also eventuell dann. Auf ein gemeinsames Projekt haben wir uns bereits beworben hier in Dresden. Mal sehen.

Sortieren:

Zeichnung und Malerei oder mein Spiel mit den bildnerischen Mitteln passiert eh. Immer. „Entschuldigen Sie mein Mitteilungsbedürfnis“ – „Entschuldigen Sie meine Verschwiegenheit, mein Schweigen ist nicht dunkel mehr“ – das könnte auch einer werden; ersterer war 2016 – ein Titel einer meiner Installationen. Das mit den Blumen im Titel dort oben hat mich gefreut. Zeitempfinden. Das kann ich nicht ohne. Das ist Alltag. Oder Allnacht.

Am Morgen des 16.06. haben wir zu zweit sortiert – Material und Gedanken zu Möglichkeiten von Kunstvermittlung binnen der nächsten Zeit. Kunstvermittlung. Immer mal wieder begegne ich da ablehnenden vielleicht auch abwertenden Haltungen. Das können Glaubenssätze sein. Das kann an negativen Vorerfahrungen und an für schlecht befundenen Formaten liegen. Ich habe nie verstanden, ab wann genau sie da ist, die Kunstvermittlung. Ab dem Zeigen eines Kunstwerks denke ich. Vielleicht sogar schon im Erstellen. Wenn partizipatorisch gedacht, ab welchem Grad gilt „Partizipation“? Ab dem betrachtet werden? Ab einem aufgefordert werden mitzumachen, hinzuzusprechen, mit dem Körper sich ins Verhältnis zu bringen? Mit den Augen am Bildschirm?

In welcher Art und Weise und Form? Und dann gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zusätzlich für die ablehnende Haltung. Sie kann wurzeln in tieferem Abwerten oder oberflächlicherem Denken: wie z.B.: „Wer sich um Reproduktion von Wissen kümmert, schafft nichts eigenes oder neues… ist nicht dies, nicht das.“ Die Frage ist, wie in der Welt und oder dann aber auch in Institutionen mit sogenanntem „tradierten Wissen“ umgegangen wird. Gibt es das denn „tradiertes Wissen“ – es gibt Nacherzählung, Zusammenfassung, so in etwa? Dann ist mir schon ein Glaubenssatz begegnet in Bezug auf an Kinder- oder Jugendgruppen gerichtete Formate: „Wer sich um Kinder kümmert, ist intellektuell auf niedrigerem Niveau.“ oder derlei Glaubenssätze.

„Richtet an!“ ich stolpere über meine eigene Wortwahl; das könnte ein Problem an der Sache sein. Ich habe mich kürzlich so überfordert gefühlt, als andere sagten, Mensch, super, dass Du das machst und Du bringst Leute zusammen, hat es in meiner Sprache die Metapher „mit der Peitsche in der Hand“ gegeben – die mag ich selber nicht. Ich empfinde es manchmal aber so, ich sagte auch „Hackenbeisserin“ zu mir, oder ähnliches. Das ist nicht gut. Und die anderen, denen ich es gesagt habe: ich mag es nicht, das wünsche ich mir anders, wenn wir zusammen arbeiten, haben es angenommen und gestaunt, dass es diese Sprache in mir gibt. Das habe sich für sie nicht so angefühlt. Ihre Sprache war „Du bringst Leute zusammen, super, wie Du das machst.“ Kritikerin. Innere. Fein. „Sie sind eine Perle!“ und ich immer understatement und Selbstgrübelage. Aber im direkten Gegenüber oft nicht. Maske? Oder Rolle.

Jetzt gibt es wieder einen Plan, ein Vorhaben… ich weiß noch nicht, ob es bei letzterem bleibt oder was es wird oder wie anders. Wer weiß was? Wer stellt die Fragen? Was richtet was an wen und wie richten wir es an und nicht zu? Grunde. Wahrscheinlich gibt es auch einige Glaubenssätze oder Vorerfahrungen, ( Vor-)Urteile, die sich auf Institutionen beziehen. Sehr sicher gibt es die. Manchmal vielleicht zurecht. Schule. Museum. Jugendkeller. Freizeitangebot. Abendakademie. Volkshochschule. Kunstverein. Off space. Auf der Wiese. Hinterm Berg. Alles wird gleich mit etwas assoziiert. In Räumen. Räume sind nicht Architektur bloß. Einen Raum vorfinden. Aufsuchen. Schaffen. Geben. Öffnen.

An Kunst-Akademien , deren „Sprachen“ ich mitgehört habe (ist natürlich auch nicht einheitlich, also nicht „Sprech“), wurde oft gesagt: „Wenn Ihr es nicht so ganz ernst meint, dann vielleicht Lehramt.“ Ich verstehe es nicht. Ich habe beides studiert. Lehramt und sog. „freie Kunst“. Diplom. Meiserschülerin. Bei Mechtild Frisch war das eine seltenere Vergabe. Jedenfalls war es nochmal ein wichtiges Jahr. Persönlich wollte ich nicht in der Schule arbeiten. Das war meine Entscheidung, nachdem ich es ein Jahr in Frankreich, 6 Wochen in Montréal und zwei Jahre in Münster zumindest im Angestelltenverhältnis und Teilzeit getan habe. Auch ganz gerne, jedenfalls sehr gerne mit den Jugendlichen. Ich mag Zeitraster nicht so gerne, wobei damit gearbeitet und abgestimmt werden kann. Ich mag Bewertung oder gar Benotung nicht. Auch nicht, dass sie immer präsent ist da, egal wie es angegangen wird, angefangen, eingeleitet, angekitzelt. Es gibt auch andere Schulen und Systeme. Danach habe ich nicht weiter geschaut. Ich bin einen anderen Weg gegangen.

Ich hatte meistens mehrere Jobs, Berufe, Berufungen gleichzeitig. Das war auch nicht immer aktiv bewusst nur entschieden. Manchmal ergeben sich Zugänge, verschließt sich was, muss wieder Geld her. Passiert was im Leben, das ursächlich für Veränderungen ist. Ich verwehre mich dagegen, dass manche denken, ein Mensch, der vom Einkommen eines anderen Menschen leben kann, solle was halbtags als Job suchen und sich da angliedern und einfügen, nicht eigenes mehr sein und fordern. Das ist eine PattSituation. Das ist nicht zu Ende gedacht. Da bin ich vielleicht in meiner Blase und bestimmt an meinem wunden Punkt. Denn da haben Ankaufskommissionen zu mir gesagt: „Sie haben es ja auch nicht so nötig“ und ähnlichen Stuss mehr. Und wie es so mit Kind und Kunst und Auftenthaltsstipendien und internationalen Ausstellungstätigkeiten und ob das nachteilig oder nicht, und wie wer was bewertet oder aufwertet oder abwertet… puh.

Niemand weiß doch, was es macht, wenn es ein Gefälle beim Einkommen in einer Beziehung gibt. Alle wissen, was es macht. Das müssen immer zwei oder vielleicht Kommunen, Gruppen, miteinander verhandeln und leben und Sprache ist, was rauskommt, es gibt andere Kommunikation als Sprache und ich habe zu spüren bekommen. Nicht missverständlich bleiben. Keine tätige Gewalt. Das nicht. Nie. Konflikt. Vorwurf. Unverständnis. Hilflosigkeit im Umgang mit Themen, Fragen. Vorwürfe sind nie gut. Und wir sind ein wir. Wer Führungspositionen neidet, ich weiß nicht. Dazu können mir viele sicher viel sagen. Muss es das Wort weiterhin geben? Für wen wird es verwendet, was bezeichnet es? Sich selbst führen. Glitzerregen oder Effekt einbauen. Oder Stille. Und Selbstreflexion. Gespräch.

Wenn beide Termine haben, ist immer in der Wahrnehmung des einen, der vielen? der eine wichtiger, weil bezahlter, weil eh unabdingbar. Dieses „Wir müssen mal besprechen, wie es gehen kann!“ WIR!

Kinder. Keine Kinder. Viel Arbeit oder nur Arbeit oder keine Arbeit aber Kinder oder keine Arbeit aber keine Kinder oder keine Arbeit und keine Kinder oder Kinder und keine Eltern oder Kinder und vier Eltern oder…drei. Seit vielen Jahren. Läuft das Projekt. Schon länger als ich lebe läuft das Projekt. Wie teilen sie was auf? Arbeitszeitmodelle. Strukturen und Gepflogenheiten, Erwartungen und Pfichten, Verpflichtungen, Verflechtungen. Sicherheit und Denken und Realitäten. Die Arbeitswelt hat Realitäten. Universitäten, Firmen… Abläufe, Modelle, Deadlines. Hohe Bezahlung, niedrige Bezahlung… was ist überhaupt „Kapital“ der Gesellschaft – da haben ja genug zu geschrieben und es bleibt Thema… andere wissen mehr. Andere weniger. Andere anders.

Prozess. Er muss gewollt sein. Das allerdings muss er sie es wollen. Es ist ja, auch würde ich immer noch meinen, megachic sehr gefordert und „busy“ zu sein. Nicht nachlassen. Und dabei easy und sehr freigeistig und weltgewandt.

Meine Forderung ist: beide das, was 70 % verspricht. Und dabei nicht weniger hingewendet. Ist so lustig. Die 100% sind was genau? Aber der Traum ist. Abwechseln. Mehr. Ich habe ihn ganz gut versucht zu leben meinen Traum. JedeR hat Traum. Vielleicht ist … auch ein Tabu bei mir. Schreib ich nicht.

Mehr Glaubenssätze, die zu fest sind:

Künstler*innenbilder.

Wer Künstler*in ist, kann nicht schreiben, wer Künstler*in ist sollte nicht kuratieren, fundraising oder das oder das machen, sie, er soll hors de la société und vor allem verfügbar, äh, frei! und erst recht keine ganz anderen Berufe. Oder Gegenrichtung: einE Künstler*in (arme Sprache hier, aber wie ist es denn richtig, was denn?) sei bitte eher Projektmanager*in und niemals nicht auf Draht mit der geordneten Welt. Quatsch. Beide Richtungen sind zu linear. Es darf geschichtet, vernetzt, zersetzt, umgesetzt, auseinander gesetzt werden. Setzen lassen. Aufstehen. Aufbegehren. Regelmäßig strukturiert gearbeitet werden, extatisch ausgelassen. Gezweifelt. Verzweifelt – das macht dann leider Angst, also bitte lieber Tagebuch. Posthum gibt das eine bessere Sache. Nichts lässt sich zu Ende denken. Aber weiter? Ich finde diejenigen spannend, die nicht eingefahren zu sein zumindest versuchen. Dass es dennoch „Unabhängigkeit“ gar nicht gibt, vesteht sich. Und auch „frei von“ gibt es und gibt es nicht. Und „frei für“ ebenso. Die einen leben es so, die anderen so. In der Regel gilt es niemanden in Seinem zu bedrängen. Klappt in der Realität wahrscheinlich immer nur als wieder und wieder Versuch.

Vermittlung an sich von Wissen aber auch Techniken, Fähigkeiten – finde ich wichtig. Alle vermitteln und alle lernen.

Zu wissen, was war, darüber mit anderen reden und nachdenken zu können, fragen und in Frage stellen zu können, macht doch Sinn. Die Geschichte muss nicht als tabellarisch und zeitstrahlmäßig tabellarisch oder fest oder eindeutig fassbar auswendig lernbar, nicht „gelehrt“ werden? Sie muss vermittelt werden? „Die Geschichte gibt es nicht? Plural. Immer? Wissen, was war, reflektieren, woher was kommt. Jedes weiß was. Manche habe sehr viel mehr Erfahrung oder sehr viel mehr gelesen. Oder andere und anderes. Auf Sockel stellen ist blöd – anhimmeln. Ausmalen. Anerkennen. Wert schätzen. Das wollte sollte ist. Das. Aufsehen erregen, Aufregung sehen, mein Kopf macht gerne Wort und Spiel – welches Satzzeichen setze ich hier

Zu dem Kunst und Kind Thema. Mir geht das Herz bis hoch hinaus! und ich finde es absolut!! super wünschenswert, wenn Künstler*innen Projekte mit Kindern machen, die Kinder nicht einengen oder belehren, sondern ernst nehmen und fragen und ihnen Vertrauen zusprechen und Verträge aushandeln und etwas von ihnen erfahren wollen und mit ihnen. Das finde ich total gut. Das. Ist. So. Das ist wohl auch sowieso eine gute Möglichkeit der Kunst. Auch mit anderen Menschen. Zusammen Kunst leben. Oder sie vollzieht den Rückzug. Geht auch.

Rollenbilder. Immer wieder Rollenbilder. Die Rolle der Kunst. Die Rolle von dieser und jedem und diesem und wessen.

No more boys and girls – Collien Ulmen Fernandez. Das meine ich mit Blick auf das „gender believe system“. Es ist wichtig, dass es überall Vermittler*innen – also alle Geschlechter und alle möglichen und denkbaren Herkünfte und Vorerfahrungen gibt, um da nicht immer wieder die Stereotype, von denen auch ich Schwierigkeiten habe mich zu lösen, zu reproduzieren.

Die einen dürfen dies. Die anderen sollen jenes nicht. Das gehört sich so oder so. Das wird von wem erwartet. Das erwartet wer von wie? Wie wird wer als Kind wie dann?

Ich gedankenspringe wieder: Wie war das mit Ödipus und Anti? Ich hätte das wirklich lesen sollen, ich kannte das bloß nicht bisher. Ob ich das gelesen bekomme? Ist vielleicht eine Selbstverständlichkeit für andere. Von der Beschreibung her kein einfacher Text. Da können sich einzelne, glaube ich, wirklich schwerlich wirklich total selbst draus befreien. Auch aus sämtlichen Dispositionen und durch Redundanz gefestigten Narrativen und Metaphern und Zuschreibungen, Vorurteilen und der gleichen mehr. Immer nur, wenn andere etwas tun, was Eigenes unter die Nase reibt. Stinkt – mir zumindest – äußerst unbequem. Aber wichtig. Ich denke.

Und weil auch ich Sortierung bedürfe, bedarf, wie ist das – also darf: liste ich die von mir als tabuiesiert empfundenen, vermutlich selbst als solche gelebten Themen:

Tod.

Rassismus, Sexismus, Sexualität, sexuelle Nötigung – und das Thema Kommunikations- un -fähigkeit. Das sind die bohrenden Themen in meiner Denkzeit. Stalking. Schuld. Unschuld. Absicht. Folge. Polyvalenz. Enthält als Wortteil immernoch -wert! Ich google es trotzdem nochmal. Ich behaupte nicht meinen Standpunkt. Ich versuche nicht unengagiert zu sein. Nicht gleichgültig. Nicht den Halt zu verlieren heißt ja trotzdem irgendwie Werte listen. Die Liste ist halt ein – ich weiß nicht – ist sie statisch? Partiell. Die Würde des Menschen! Menschlichkeit. Mensch sein. Meinungsfreiheit. Unversehrheit. Und all die anderen? Organismen und immer versuchen alle alles richtig zu machen, falsch machen. Passiert. Und was „falsch“ ist?

Die zwei Räumenden am 16.06. sprachen über die Art und Weise der Präsentation der „Alten Meister“ hier in Dresden. Über die Bezeichnung ließe sich auch etwas sagen. Darüber, dass so als Kuriositätenkabinett, Adel, Prunk und goldene Zeiten – als Erzählung in kostümierten Standbildern, schatztruhenartigen Vitrinen erzählt wird und wenig kritisch inszeniert oder kommentiert wird. Ich bin tatsächlich sehr erschrocken bei einem letzten Besuch: fand ich mich einer Replik, stehend in Samt und echtem! Hermelin, also neu angefertigtem Mantel aus echtem Hermelin – von August dem Starken gegenüber – als Klimax inszeniert am Ende des Rundgangs durch die Historie vornehmlich seines Wirkens, seiner Errungenschaften? – Besitztümer, Herrschaft. Monarchie, Unersättlichkeit, Unermüdlichkeit? Wie sagt wer was dazu? Was sagt es uns? Gibt es uns? Alles ist von der Zeit her geprägt und von der Nacherzählung der Zeit und wurzelt und Objekte gelten als wertvoll und werden erhalten. Dass daran etwas fasziniert. Was genau ist es? Ganze Räume mit Rittern und Rüstungen und gefärbten Pfauenfedern – inszeniert als Standbilder von beispielsweise Turniersituationen auch zu Plastikpferde. Es fiel mir auf. Model. Also mit langem o. Die Plastikpferde sind alle Hengste. Wenn mir nicht selber manchmal so Urmistiges entfahren würde. Wer hat das bessere Unbewusste? Aber ist doch lustig: das ist den Machern (ich vorurteile, dass es hier keine Menschen anderen Geschlechts oder Frauen gab, aber sicher ist das nicht) sicherlich nicht aufgefallen. Oder es war schlichtweg zu umständlich mehrere Model… so gäb es jedenfalls ne hübsche Keilerei im Museum. Nur Stuten funktioniert auch nicht. Bei Tieren. Na, das liegt insgesamt wie alles am Raum? Wenn viel Raum ist, findet jedes seinen Umgang? Oder wie wisst Ihr das? Säugetiere. Wenn es verdichtet wird, kultiviert… wenn andere das alles alles schon wissen und beobachtet haben und sich auskennen. Das ist vielleicht das für mich Frustrierende. Die Schwerfälligkeit und Befangenheit. Die eigene. Und wieder. Whatever und wieder. Whatever. Ich kann ja manches aufgeben, mich können manche aufgeben, ich mich nicht.

Ich habe neulich Protest laut werden lassen. Protestiert habe ich gegen ein Bild einer Werbekampagne. Da war abgebildet: Die schlummernde Venus von Girorgione / Tizian – mit computereingebastelter weißer Maske und in Textkorrelation mit „Mit Vorsicht zu genießen“. Ich habe protestiert und mich empört – habe Widerstand, Augenrollen und aber auch Dankbarkeit und Schulterschluss erfahren und nun wird eben debattiert. Zu sehen ist diese Memebildung jetzt erstmal nicht mehr. Wie es mir mit David da gegangen wäre oder wie ich es bei Liotards Schokoladenmädchen empfinde… die trägt Kakao, da ist „mit Vorsicht zu genießen“ – also anders.

Dilemmata – Suchan Kinoshita danke ich noch für ihren Hinweis auf die Silbe „ma“ und die japanische Sprache und den produktiven Prozess dieses Zustands.

Noch eine Alltagsbeobachtung:

In Social Media sehe ich immer häufiger, dass Trauer eine Rolle spielt und gezeigt wird. Es sind storys oder postings über Verluste und Einsamkeit oder Hilflosigkeit oder schmerzhafte Erfahrungen dabei. Es wird dazu geschrieben. Es wird teilweise darauf reagiert. Ich habe keine Meinung, die ich hier kundtun möchte, ich beobachte es.

Und ich stehe nochmal an einer Liege und sehe ein bekanntes, geliebtes, unbekanntes, gelbes Gesicht mit gebrochenem Schädel und ich kann – das war noch nie! So! das Flüstern ist nicht Flüstern. Es ist ein Etwas von mir, das ich nicht! und nie wieder. Nie. Bisher. Er ist sehr für andere, sehr engagiert gewesen. Er ist sehr unter Druck geraten. Von sowas wollte ich sollten sie doch lernen.

Letzte Woche ist auch sein großer Bruder „nachverstorben“ sagt der Nachlassverwalter in einer wiederum anderen Erbangelegenheit, deren Fortgang mit dem amtlich beauftragten Nachlassverwalter ich mit verwalte. Ich werde vielleicht binnen der Denkzeit hier gar nichts mehr schreiben. Ich habe gar keinen Plan. Das ist das beste! Hier ändere ich am 23.06. meinen Text und schreibe: [Keinen Plan zu haben ist kein guter Plan. Eine Kerze anzünden, wenn wieder ein Anruf kommt: Kannst Du es bitte den anderen sagen? Sich rausnehmen. Keine verwirrten Texte texten. Denn sonst kommt so eine Dunkelsicht auf, die darf ja da sein, aber nicht so unsortiert. Den Rest lasse ich hier nun so stehen, wie es an besagtem Tag war]

Hier hüpfe ich an: die Kunsthalle Karlsruhe hatte schon vor ein paar Jahren eine Ausstellung ihrer Werke – korreliert mit Texten. Ein erstes Mal wurde dort die Frage nach dem Verhältnis Bild – Sprache gestellt in dem Format „Unter vier Augen“, 2013. 50 Porträts aus 500 Jahren. Zu den Bildern gab es den Bildern zu- gestellt: Texte, Geschichten. Ein Katalog spricht von „paritätischem Neben- und Miteinander.“ Da könnten sie nun nochmal wieder gucken: was für Bilder, wessen Texte? Wer darf Bilder, wer darf Texte? An dem Ort? In dem Raum?

3sat macht ein Posting mit einem Musiker, der über seine Frau spricht und seine Erfahrungen als mit seiner Frau verheirateter Mann. Das Ganze im Zusammenhang mit #blacklivesmatter und den exit racism Diskussionen. Ich denke, dass ist gut, dass er über sich schreibt und seine Wahrnehmung. Vielleicht auch hören Männer Männern erschreckender Weise besser zu – vielleicht auch nicht erschreckender sondern einfach anderer Weise – es gibt Statistiken, dass Männer selten Autorinnen lesen, weibliche Autoren, weibliche Autorinnen, also oder so…Ich verstehe nicht: warum schreibt er für 3sat, dieser Soulsänger, es sei wichtig, sie zu hören und warum schreibt nicht sie? Das würde ich sie gerne fragen und ihn und 3sat und Sie, Euch, Dich, ich frage mich.

„Unter vier Augen“ in Karlsruhe habe ich nicht gesehen oder gelesen. Gesehen und gehört und gelesen habe ich „Unter freiem Himmel – Landschaft sehen, lesen, hören“ 2017.

Vielleicht daran anknüpfend begegnete mir gestern im Netz eine Abbildung des Bildes Otto Dix, Schwangere, 1930. Kunsthalle Karlsruhe. Zusammen mit einem Text von Juli Zeh posten sie es. Der Text: über den Körper. Die Ideen und Konzepte der anderen über „Schwangerschaft“ und daran geknüpfte Erwartungen zu entsprechend normativ gehaltenem bitte einzuhaltendem Verhalten. Blicke und Machtausübung der anderen. Eigene Innensichten Blicke und auch Machtausübungen. Über sich selbst. Die Ideen und Konzepte rund um „schwanger“ und wie das „richtig“ oder „falsch“ sein. Und über Verlust.

Ich füge einen Kommentar hin, das finde ich schwierig oft, was tut das: an die Ecke markieren, auf sich verweisen, als gelesen und angekommen und eingegangen bestätigen? Ich schreibe: „Ja.“ Das haben viele Menschen wahrscheinlich erlebt. Frauen. Männer auch. Wie es für sie ist, ein Kind zu verlieren? Eins zu bekommen? Die Verantwortung. Das Staunen. Das Begleiten. Das Vereinen. Die Erwartungen – die eigenen – die der anderen? Das Absichern und Abstimmen. Die Frau, die dann plötzlich Mutter ist und all das? Wie? Keins zu bekommen? Eins zu haben? Keins zu haben? Da zu sein? Ist das vielleicht kein Thema für manche ein großes, ein leichtes, ein selbstverständlich keins?

Wie bekommen die Kinder, was bekommen sie zu spüren? Ihnen entgegen gebracht? Vermittelt. Schön, dass Du da bist!! oder ?

Eine Frau ist schwanger und bittet wohlgemut und zuversichtlich, selbst noch etwas erstaunt und überrascht, denn nach Erkrankung war ihr die sehr wahrscheinliche Möglichkeit von Unmöglichkeit prognostiziert worden, um einen möglichst frühen Prüfungstermin. Der Professor schließt mit sorgenvollem Blick die Gangtür – bittet Platz zu nehmen. „Und Ihr Talent? Wie weit? Sie wissen ja, also meine Schwester in Amerika hat ihr Kind sehr früh in Betreuung und… wie ist denn Ihre persönliche Situation?“ Jahrelang gibt er weiterhin die Klausuren und Hausarbeiten der Studentin als exemplarische Orientierungshilfen als handouts an seine Studierenden. Ich verunglimpfe hier niemanden. Das war nett gemeint. Wir haben das später nachbesprochen. Ich schreibe mir mitunter häufig verspätet den eigenen anderen vielleicht richtigeren Text. Und dann wieder und wieder. Und kann ja keine anderen Autor*innen beauftragen, nur andere lesen. Nichts Opfer-Täter-Dings. Nur Beschreibung. In einer Kunstakademie wurde für solche, die ohne lösungsmittelgeschwängerte Luft Kunst machen, erstellen, herstellen, versuchen möchte, kein Raum geschaffen. Heute denn?

Ich musste und muss auch lernen. Wirklich lernen von diesen Rollensachen wegzukommen.

Und ab morgen Perspektivwechsel und das Gelungene und Glück in den Fokus nehmen. Heute bin ich traurig. Und wütend, auch auf mich, weil ich nicht locker sagen konnte, guck mal, was ist denn das für ein Frauenbild, das verletzt doch. Nicht Abstand gehalten zu haben, um es dann zu sagen. Ohne Vorwurf.

Ein Sponsor in dem Kunstverein, in dem ich arbeitete, erfuhr, dass ich ein Gotland Stipendium hatte und mit Kleinkind dorthin reisen würde, also ein weiteres Bett erbot für eine gefundene zweite Frau, mit der ich es dort schaukeln würde -auch das Preisgeld oder Stipendiumsgeld und alles. Mit ihr geteilt.

Das Stipendium kannst Du nicht annehmen, ich habe da Kongress.

Ging wohl.

Auch der Sponsor ist weitgehend imaginationsfrei sogar in so kleinen Dingen – seine Ablehnung lässt er sehr deutlich spüren.

Eine Frau kauft ein Glas Sekt und ich kann nicht wechseln und frage: „Haben Sie was Kleines?“ Ihr Blick bohrt und schelmisch neckisch: „Nein, ich nicht!“ Bei der zweiten Schwangerschaft sagt eine aus dem nicht wenig betriebsamen Betrieb zu mir total schnippisch: „Wenn’s Spaß macht.“ (und da ist vielleicht ihr eigener Schmerz enthalten). Auf einer Vernissage sagt eine Künstlerin zu einer Kuratorin, die auch ein zweites Kind erwartet, mit sorgenvoller Mine: „Das war wahrscheinlich nicht geplant?“ wir sind lustig. Und ich glaube, es hat sich doch schon auch was geändert. JedeR ist selbst verletzlich und unterwegs. Und hier ergänzt nochmal der Versuch: wie soll Mann da „survival of the fittest“ – und wieder: da geht es um Nischen und um Gewandtheit und Geschick und um Balance im Ganzen und um Platz und um Position beziehen, also welcher Orientierung, welche Haltung, wie sein? Wer hat da überhaupt sowas wie Entscheidungsspielraum. Geht es vielerorts und in vielen Situationen schlichtweg um survival.

Dennoch, die vorgeformten Strukturen und das Denken formen wir mit. Diese Prämisse muss doch, also daran kann doch kein Zweifel sein.

Ich kann Dich da für einen Preis vorschlagen. Glimper. Und in Folge hört sie vielleicht gefärbt und ist nicht mehr locker. Bewerben Sie sich mal. Was das Macht. Ich habe sehr viel Respekt für die Arbeit anderer. Manche haben oder hatten vielleicht mehr Zeit. Andere weniger. Und möglicherweise Möglichkeit. Mal ermöglicht sich was, von alleine – kenn ich jetzt nicht so total. Kennt jemand? Ich kenn das doch. Dass es sich nach richtig anfühlt und aufgeht und etwas aufgeht…Alles eine Frage der Sichtweise? Aber wie ist es mit in den Strukturen verankerten Ausschlüssen? Heidewitzka ich persönlich liebe ZOOM. Weil es manche strukturell existierenden Ausschlüsse ausschließt und manche Möglichkeit einschließt und Zugänge und Teilnahme ermöglicht. Und manchmal habe ich Angst davor. Dann mag ich nicht als Bilderrahmen da sein mit Menschen, die ich (nicht) kenne. Sie mich nicht.

Ich verstehe, dass es sehr frustrierend sein muss, zu erfahren, dass Kraftanstrengungen dennoch Zugänge nicht gerecht zugängig machen. Und es immer eine Raum und Zeitfrage bleibt. Und dass es total blöde ist, wenn eineR was sagt in dieser oder jener Sprache – und das kann grundsätzlich dieselbe sein, nur die Worte und Satzbau oder Klang – das ist anders, oder der Ausdruck oder der erste Eindruck, den jemand anderes hat….

Wenn das eigene Kind wegen des Namens anders „gelesen“ wird, oder, also, dass das total wütend macht, versteht doch jedeR.

Was kann jedeR zu- und was können wer kann was wie ab oder aufhinzuzugeben? Alle werfen sich alles vor – das führt doch zu gar nichts. Das ist gar nicht lustig. Leben.s.lustig. Froh zu sein bedarf es wenig – und jetzt bitte neue Zeile dichten.

Denkzeit. Also, bringt sie…ich lass trotzdem laufen und dann zeichne ich nur noch Blumen und Ecken und Kanten und gehe meiner Gemeinsamkeiten versuchenden vernetzenden und vermittelnden Tätigkeit tapfer oder stur oder gespannt weiter nach. Who judges?

Andere kämpfen daran an noch ganz anderer Stelle. Das hier in meiner Blase war dennoch ein Aufbäumen gegen den immerwährenden Vorwurf, Kunst sei ja auch meine eigene Wahl gewesen, warum nicht Schule oder dies oder das. Und in der Kunstwelt oder was das da sein soll gibt es Normen und Regeln und die sind nicht frei. Der Kunst ist das vermutlich egal. Wir glauben Kunst. Das war mal ein Vorschlag von Dirk Welz für einen Titel.

Ideen als die von denen benennen, von denen sie sind. Das ist dann schön, wenn es unter Inspiration läuft, dann ist es reziprok oder abwechselnd. Es ist schön.

„Du bist mein zweites Ich“, Strittmatter. Erwin. An seine Frau. Heftig apropriierend befinde ich. Lese sehr gerne Briefe. Und er will viel, und sie ist sicherlich Inspiration und Quelle für ihn, er vermutlich für sie, aber sie soll bitte nicht schwanger werden. Seinen Sohn nennt er im Text „seinen Feind“. Deren Leben war zu einer anderen Zeit.

Was wollen wir wie weiterhin geben? Es gibt andere Realitäten und andere Absprachen.

Inzwischen ist es ohnehin alles in Bewegung bei gleichzeitiger Verwendung von Termini wie „Stillstand“… ist diese Coronazeit da wirklich Chance zum nochmal und wieder neu aushandeln und austarieren? Ich sehe ja gar nicht da hin, wo es wirklich wirklich prekär ist.

Kultur. Kunst.

„Systemrelevanz“. „Kunst rettet Leben“. Galerietür. Karte neulich gelesen. Ich befinde, dass jede gelungene Begegnung und auch die als nicht gelungen empfundenen, dass sie wertvoll sind.

Der Arzt, den ich schätze, der sehr sehr engagiert auch verschiedentlich in anderen Ländern sich für Frauen und Gesundheit eingesetzt hat, bei beiden meiner -unserer – Geburten zugegen war und mir bei der ersten richtig geholfen und bei der zweiten das Leben des Kindes und auch meins erhalten hat, der war so ganz ratlos, der fragte mich damals: „Was studieren Sie? Und weil er mich fit fand, meinte er als Witz: „Sport“? Ich: „Kunst, Französisch, Italienisch. Er. „Wofür das?“

Weil die Welt auf uns wartet? Auf aller Menschen Imaginationsbereitschaft? Oder komplett ohne uns klar, weiter, wieder wird oder kommt?

Es darf über Glück und Seligkeit und über Freude an Verantwortung und über Überforderung wegen Verantwortung, es darf gesprochen werden. Es darf geschwiegen werden. Ich bereue was. Ich schüttele was den Kopf und sage nein dazu.

Bewerben wir uns mal. Auf ein Gespräch oder eine Tasse Kaffee oder eine Runde Spielplatzsitzen vielleicht für jemanden, der dann rasch mal einkauft, was auch ein Stück Freiheit sein kann, mal mit Kleinen einkaufen zu gehen, die lernen müssen, mit Angebot und Verlockungen und Warenwelt und sich selber ins Lot zu kommen, und mal einfach nur schnell ohne soviel Seelenunfrieden. Das ist lange her bei mir. Aber ich weiß, dass in einer bestimmten Phase selbst das Erleichterung und ein Stückchen Freiheit sein kann, was andere in Büros und Gedrängtheit vielleicht ersehnen und sitze also mal wieder Spielplatz für eine Freundin. Für einen Freund wäre auch gut. Ich sitze neben Spielplatz für ein Kind. Meine wollten nicht mehr mit.

Inzwischen kann ich meinerseits auf einen Halbtagsturbo einladen, welcher Quatsch vom Terminus her ist, denn die Tage sind ganz und gar. Und der Versuch nichts halbherzig zu machen auch. Vielleicht Ursache des Problemempfindens.

Andere Menschen könnten wohl auf einen Ganztagserwerbstätigkeitskraftakt einladen.

Wieder andere auf ganze Tage mit Fragen nach dem eigenen Platz in der Gruppe.

Auf einmal in der Wiese liegen. Das ist auch eine Einladung. Mit Abstand.

Nachts muss ich immer tanzen. Ich muss. Ich muss zeichnen. Ich muss hören. Teilzeitpazifistin? Teilzeit- das will ich nicht sein. Da hört‘s auf. Ich nicht. So.

Sagen wir uns doch, was so richtig voll daneben an Bildern und Sprache an mit Sprache und Bildern Geäußertem ist. An dem, was die Sprache zu Sprache bringt. Sagen wir es halt – ohne zu verletzen. Fast schwieriger bestimmt: mit Versuchen, sich nicht verletzt zu fühlen. Wenn, dann gleich sagen. Oder Pause erbitten. Einfach an einem runden Tisch oder auf einer Bank – nicht auf die lange…schieben. „Mein Leben ist so. War so. Sehe das so. Sie waren so zu mir. Fühle das so. Wünsche mir das. Bereue jenes. Das macht mir Angst. Nehme mir vor. Liebe Umwelt, Du sollst gar nicht vernichtend sein. Wenn wir es sind. Sind wir es endlich mal weniger? Wie denn. Bei sich bleiben. Bescheiden. Aber nicht die einen dahin verweisen, background, damit andere wieder. Ich freue mich auf die heutigen realen Aug in Aug Begegnungen und an den Kiddies um mich herum und alle tragen viele Masken. Und ich freue mich stur.“

Zum Beispiel auf eine Runde Stockbrot oder nichts von all dem gar nichts. Nur Sterne gucken oder Funken sprühen oder Unverständnis oder Verständnis. Aber nicht nichts. Nicht. Nihilismus. Aber ruhig auch mal nichts. Und besser wissen. Gibt es gar nicht. Anders wissen vielleicht.

Hashtags sind „schnulli“ (Quelle: des letzten Wortes : Susan)

#abendsumsfeuer #wirschreibengeschichte #denkzeit #zeichenzeit

Sehr viel Text, der sehr viel immernoch verschweigt. Manches schweigt zum. Manches zeigt zum Himmel. Himmelwärts. Ist immernoch eine bessere Metapher. Das ist wirklich seltsam. Just jetzt, da ich aufhören möchte mit diesem Text hier um ab morgen dann endlich wirklich neue schreiben zu können, was ich selber ja gar nicht können kann….don‘t loose the humour.

Mein Kind kommt doch nach – nach draußen zu den „Babys“ und zeigt mir in einer Mappe seine Mathematikaufgabe von heute. Ich sag gar nichts mehr. Ich gehe gleich heim oder nach Hause oder rein oder rüber oder hoch und mache ein Foto von ihrer Mathematikaufgabe. Ich lache mit ihr und sehe zwei Füchse, die sich an der Hand halten und tanzende Tiere. Nichts anderes. Sehe ich. Punkt.

18.06.2020

17.06.2020

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16.06.2020

Galerie Holger John hat die rechte Maske verkauft (20.06.2020 – das ist fein, ich dachte beim Machen, da kann jemand in die Sprechblase schreiben, was er/sie sagen möchte, nehmen wir es nicht so dunkel, lachen lieber oder schneiden eine Fratze, das ist offen – aber die Zunge und oder, also – verkauft, raus damit, weitergeben, Staffelstabübergabe, Blumen zeichnen oder Muster)

Imagination.

#wirschreibengeschichte

Maskenmüdigkeit oder gewöhnlich Gewordenes – ich frage mich, wie gerade kleine Kinder – die in Kinderwagen und an Händen – das mit der Mimik im öffentlichen Raum – im Supermarkt usw. ist das unbedenklich für sie? Mimik ist doch wichtig. Augenleseexpert*innen? Linda sagte gestern, sie stelle an sich selber fest, dass sie mehr Körpersprache einsetze.

Maskenausstellungen. Das fand ich zuerst.

Galerie John vergibt Blankoversionen. C-Maskerade. Eher Demaskierung. Meiner selbst oder einer davon. Links ist nicht von mir.

Teil der Lösung oder Teil des Problems. Ein Film von Dada Vadim läuft in C-Maskerade.

Das Obergeschoss war toll. Alles gestapelt. In Vor-oder Nachbereitung von etwas oder zwecks Durchsicht und Entscheidungsfindung. Das weiß ich nicht. Viel Nebeneinander – ganz unterschiedliches. Da habe ich gerne geguckt.

15.06.2020

#ganzschönrot #letitbegreen

thema mignon d’accord und raus

Anfang März noch war das anders mit Internet als möglicherweise Raum für Kunst und Input und Inspiration und Text geteilt von anderen, mit anderen – nun haben so viele diesen Raum – also ich bin doch gerade gesättigt und mag gar nicht mehr was oder Kunst im Internet angucken. Das Direkte. Das mag ich. Da habe ich viel besser geblickt. Ist alles da. Und auch was Kunst angeht – wenn, dann jetzt schon gerne wieder direkt.

Da war eine große Gruppenausstellung zu sehen und die vielen unterschiedlichen Formen und Setzungen und Hinstellungen…am meisten hingestellt habe ich mich verschiedentlich und Position stets neu probierend so kleinen, feinen Papierassemblagen oder Minihinführungen, montiert aus mit Mustern bezeichneter Pappe – das darf ich hier wohl nicht ungefragt abbilden. Das war schön, der Schwarm dieser kleinen Befremdlinge oder Miniturräumchen oder Schilde – es hat jedes eine Art Hinführung vorgeführt: ein rahmendes Außen und ein geschachteltes oder Popup-ähnliches Innen. Nur graue Pappe, verschiedentlich bemustert und dann verbaut zu diesen mit Abstand vor der Wand schwebenden kleinen wesenhaften Objekten. Esther Rollbühler. Einode, 2019. Die haben mich berührt und zum Hinwenden und nahe treten und Abstand suchen und seitlich versuchen und schauen und Betrachten total eingeladen. Mein schön Gestammel von vorher. Die Frage ist schon oft immer, wenn so Objekte, Kunst in Räumen für Kunst, was das – wie das denn – woran das rührt und ob überhaupt an was. Raum. Funktion. Frequentieren. Betreten. Verlassen. Durchmessen. Ermessen. Raum nehmen. Geben. Teilen. Ich beraume mir Pause ein. Zeigepause. Gezeichnet oder – vorher Aquarell – das ist existentiell notwendig. Das geht nicht lange gut ohne. „Das ist in Bewegung.“ als Professorinnenkommentar noch im Ohr. Manchmal. Bewegt sich nichts.

14.06.2020

Die Geschichte geht weiter. Ein gutes Stück.

#abendsumsfeuer #denkzeit #zeichenzeit #wirschreiben

Impuls Theaterfestival: internil, 13.06.2020 22 Uhr…

…14.06.2020:

Danke… – …schön.

13.06.2020

Tischdecken und Teppiche – Texturen. Das hier Vorgefundene ist auf sehr unvertraute Weise miteinander verbunden. Das Einzelne alles ist déjà vu und wieder erkannt. Die Kombination wäre früher. Also ist. Es fehlt manchmal der Link. „Ich geh noch einkaufen.“

„Ja? Was denkst Du, brauchst Du?“ „Ich schreib mir einen Zettel, sagst Du mir, was wir brauchen?“ „Ich wüßte nicht, ist alles da. Wir hatten doch das geplant. Das essen sie gerne. Die Kleine auch.“ „Ah ja, stimmt.“

„Ich geh noch einkaufen.“

Vorhin habe ich versucht, online Nachrichten gelesen – schlecht möglich, alles, was konzentriert ist, konzentriert sich eben doch auf nachts.

Institutionen für 2021 bleiben im Malsehenmodus. Eigentlich ist der Modus immer so. Jetzt mehr Variablen. Mehr Unkalkulierbares. Manches schwebt. Geplant werden muss doch. Nur dann kann ja gesehen werden. Manches plane ich mit, worüber ich früher nicht nachgedacht habe. Laufwege. Choreografie. Keine Gegenbewegung. Keine kreuzenden Wege. Und das in einem nicht dafür Geplanten. Mir gegenüber entstand vorher eine Süßigkeitenfabrik. Es ist die zweite. Davor war Kleiderfabrik. Es ist keine reine Introspektion. Dies hier. So richtig super Alternativen fallen mir echt nicht ein. Kannst Du mir einen Zopf machen? Da ist eine Spinne. Darf ich noch eine Folge gucken. Haben wir noch meinen Lieblingskäse. Ich wollte mir ja alleine still ein Brot machen, ich frag ja nur nach dem Käse…

Die Arbeit muss ja getan werden. Es muss versorgt und gesorgt werden. Ganz ehrlich ich muss jetzt rausfinden, wie aus großer Distanz die Versorgung hier, wo ich nun bin, besser organisiert werden kann. Krankenkasse, Ärzte, Verwaltung. Wenn jemand es nicht mehr kann.

Ich hopse. Bin die Mitte. Die Mitte bin ich auch ein bisschen zwischen Saloon.Dresden und Dresdner Sezession e.V. – also die, die da zu vermitteln oder anzubändeln oder zu Gespräch…ein bisschen so Auftakt. Dann na klar auch und vor allem alle alle Beteiligten und anderen und wir werden sehen… Ich finde toll, sie kennenlernen zu können.

Gedankensprung. Es darf mit Schule auch nicht immer nur Aufgabe, Arbeit, Bewertung… ich sehe aktuell, dass es wenig zu anderem da kommt und es kommt zu Aufregung in der Kommunikation und mit den Aufgaben sind sie manchmal wirklich lustig allein gelassen. Alle versuchen gerade was. Ich denke halt wirklich, es wird sicher Kinder geben, die damit jetzt sehr viel weniger unterstützt und überhaupt gesehen werden. Das finde ich hanebüchen. Welche richtig klugen Ideen gibt es? Grundeinkommen. Ich sehe viele, die viel gearbeitet haben und schaffen und einfach nicht hinkommen. Und ich kenne nicht wenige auch mit sehr viel Engagement Findigkeit. Dennoch. Arbeit. Lohn. Erhalt. Neue Ideen. Mindestlohn. Wer, der neu denkt, und was aufzieht, hat denn Mindestlohn. Kreativwirtschaftsbeautragte, Beratung… Was ist neu denken?

Mehrwertsteuerreduktion. Meine Versuche vorher wenigstens online Nachrichten zu lesen… vielleicht später noch. Ich las da von Kassensoftware und Updates und Administratorenüberforderung und Lenkung und dann Auswirkung. Denken, probieren, dann Auswirkung. Konjunktur. Anschub. Temporär. Maßnahme. Kurbel. Einmal. Zahlung. Extra. Unterstützung. Ruck. Folge. Abseh. Kompetitiv muss es bleiben. ?. Bleibt es immer. Gibt es anders? Ich versteh nicht. Gesundheit, Materie, Energie, Kultur. Alles. Kultur. Natur. Ursprünglich gegeben, daraus gemacht. Evolution längst nich nur Bio. Also abends habe ich vollkommen Abgrenzungsunmöglichkeiten. Gegensatz ist halt nicht. Oder ist sehr schädlich für Existenz zumindest derer, die Kultur… Natur geht auch ohne. Es ist viel, was dazu viel zeigt und sagt. Jetzt. Jetzt erzählen oder bereden wir hier gleich noch. Eher sehr Alltägliches oder was von früher oder was so Thema ist, das lege ich nicht fest hier. Es ist ambivalent. Es ist Freude und Nervosität, weil wir da sind. Vorher habe ich einen Cousinendialog versucht mitzuschreiben. Schwierig. Duplokramgeräusche sind retro in meinen Ohren. Aber hier reaktualisiert und dazwischen: “ Wir können Pflanzen drauf machen – das fährt halt mit. Ne, hinten als Blinker, dann strahlt das so wie nen Bogen hier so – als ne Blume strahlt das.“ „Das hält nicht, es fällt ab.“ „Dann aufs Dach.“ „Da sitzen schon die Menschen.“ „Nein, da kommt der Tiger hin.“ „Aber nein, der muss zum Löwen.“ „Doch nicht neben die Giraffe…“

„Morgen ist Sonntag, da kann man gar nicht einkaufen.“ „Ich denke, wir sind ausreichend versorgt“ „Danke, dass Du gekommen bist.“ „Danke, dass wir hier sein können.“ So, jetzt. Und dann später.

Kosmische Materie, Oberflächenbeschaffenheiten von Strukturen, Waiverstrukturen, Siliziumbasis, Röntgenlinsen, kleine Strukturen, tragbar. Gewicht. Ich hatte ein Telefonat. Ich rekapituliere. Kapitulieren. Das kleine re macht da viel.

12.06.2020

Es bedarf einer liebevollen Linse, die schlitzförmig sich weitet, der aufgeht, wie die Gestirne sich keinesfalts in Falten legt. Sprachspiele auf Fahrt. Waren andere: zum Beispiel Planetenmerksprüche so absurd wie möglich. James Krüss macht ihr Spaß. Auch. Mir. Zu zweit. Unterwegs. Jetzt angekommen und zu dritt. Abend. Mensch, 7 Stunden. Aber wie sehen wir uns? Mir ist dennoch bisschen bange auch, ich könnte oder über die Schule, was umverteilen, einschleppen…hierhin; und ich las gerade nochmal. „Superspreading“ fiel mir als Schlagwort auf. Spektrum. Dass gar nicht eine Person immer vorausschaubar soundsoviele ansteckt. Manche Infizierte also gar nicht anstecken. Einige Leute stecken dafür sehr viele an. quod erat. Mehr Aerosole beim Sprechen, Singen, raumabhängig… ist ja nichts Neues für mich dabei. Das beste also bleibt Kontakt auf wenige wenige begrenzen. Draußen sehe ich ehrlich gesagt fast nichts mehr von Abstandhalter*innen.

Gut. Jetzt sind wir hergefahren – zu müde für Geschichte und die beiden schlafen, es gibt niemanden zum Erzählen. Wir zählen jedenfalls insgesamt zu dritt hier 130, in einem der möglichen Doppel 51, im anderen 89. Jahre. Das letzte Doppel geht alleine. Und morgen kommen 5 Jahre hinzu. Nachrichten waren heute ausschließlich Radio. Landschaft durchfahren. Banal – was ist davon der Wortstamm? Synonym? Antonym. Eingefahren. Gemeiniglich. Gemeiniglich ist schon wieder ganz gar nicht so banal. Gang und gäbe. Prosaisch – hoho – wer wertet welche Werte eigentlich verwertet wer? Peripher – das ist räumlich? Auch der Körper hat peripher. Aber da mag ich nicht weiterlesen. Das mit dem Klick Klick ist so einfach. Wäre. Hier setze ich glaube ich gleich doch noch den Zeichenstift an. Die Geschichte geht doch bestimmt. Ihr merkt nicht, wie ihr boum – mit zwei flachen Händen vor die Brust – . Hebt und senkt. Gehoben. Sprache. Was war das erste Wort? – tue mal schauen und es ist. Ach und ZEIT ließ 10fach malen zu Geschichten. Aktuell werden auf Bild Nr.10 Hände gewaschen. Den noch nicht gelesenen Text lese ich jetzt erstmal – die vorherigen 9 sind mir entgangen. Hier liegt halt ZEIT. Sonst eher bei mir online. Wie eigentlich ist die Wahl auf genau den Maler zugekommen? Das versuche ich jetzt noch rauszufinden. 8 Minuten später – Text gelesen, gähn! Der Maler interessierte mich zumindest dem Händewaschbild nach eh nicht, anfangs nur die Wahl – wie kommt es zu so einer Wahl? Es geht nicht um Missgunst, nicht mal das. Es ist nur so mit der Illusion desch ist halt so mit der Verve und Kraft. Die tröpfelt so. Viskositätsproblematik. In dem Bild und der Geschichte. Die Guten sind halt diffizil und wer liebt das schon? Ich schon! Mein Text ist heute genauso banal. Flüssig. Was gut.

11.06.2020

11.06.2020

Eine Zimmerplanze ist eine Pflanze, die in einem Zimmer steht. Damit eine Zimmerpflanze gut gedeiht gießen Sie sie regelmäßig mit Wasser. Je nach Zimmerpflanzenart braucht Ihre Zimmerpflanze unterschiedlich oft einen Dünger. Achten Sie auch auf den richtigen Standort der Pflanze. Die meisten Zimmerpflanzen brauchen Sonnenlicht und stehen deswegen am besten am Fensterbrett. Eine Pflanze für Ihr Zimmer kaufen Sie am besten bei einem Zimmerpflanzen-Online-Shop.

Quelle: www.seokratie.de/seo-texteschreiben/ Stand 11.06.2020

Tag es wer
Es bedarf einer gewissen haften, losen, festen Sturheit und einer Sicht, um die Tage so im Innen und dabei sehr ins Außen zu sehen zu lesen zu blicken. Hier jetzt und dann wieder dann dort.

Die Geschichte geht so: Trigger Warnung. Sie spüren endlich. Und wissen, dass es ENDE vielleicht nicht gibt. Achten, welche Bilder welche Bilder nach sich ziehen. Dass es überholte? Bilder aus anderen Zeiten, Bilder gibt, die ein Bild von etwas machen, das, dessen sie sich nicht selbst gewiss oder bewußt sind. Reproduzieren keine Überheblichkeiten keine Demütigungen auch produzieren sie keine neuen, weil es alte gab. Sie fächern keine Personen auf. Lassen niemanden bloß stehen, verlegen keineN, verzerren und überspannen und überdehnen nichts, merken und spüren die Weitung, tun etwas dafür, dass die anderen verstehen, was sie an den Bildern empfinden und staunen auch darüber, dass andere es anders sehen und überlegen, was „anders“ ist.

Wenn ich Fehler einbaue, sind sie eingebaut. Manche machen sich auch. Oder passieren. Gehen durch. Mich. Von innen ins Außen. Passage. Manege.

Innen sind so viele Themen von zwischen innen und außen.

Es bleibt das Verhältnis Verständnis Verhandeln. Aus. Ein. Ander.

Empfinde es Chance.

Alles auch, was die Menschen bewegt. Bewegung bringt.

Alles, was auch mal innehalten muss.

Christiane Emcke habe ich als Autorin für mich entdeckt.

Und das da wäre morgen meine Wahl, aber ich „priorisiere anders“ und fahre nach vielen vielen Wochen einen Besuch abstatten. Ich finde das wichtig und auch schön. Da gibt es jetzt wieder Erlaubnis. Besuchende dürfen wieder hinein. Ich denke nicht auf die Pflegestationen, aber in die Wohnungen und Zimmer. Das ist gut. PYLON. Dann. Nach Vereinbarung.

https://www.facebook.com/events/702490613653021/

MASS – Anna Adahl, Bogomir Doringer, Clemens v. Wedemeyer

The exhibition will present works by Anna Ådahl, Bogomir Doringer and Clemens v. Wedemeyer.
As the artists, filmmakers and researchers that they are, they explore the phenomenon of the human body as a vehicle of political movements and social transformation processes.
By means of new media they document, analyse and translate different strategies of using the human body as a politically operative element in crowds and society as a complex structure.
MASS will present works that raise questions of the conditions and the complex structures between the individual and the collective, (semi-) private and public space, as well as control and flow of the human body in the 21st century.

The exhibition will be open at the regular opening hours on June 12th, from 4pm – 7pm. The exhibition can be visited by appointment. Please contact info@pylon-lab.com for appointments during the exhibition duration.
Please note the current restrictions and advice by the public infection protection ordinance passed by the Saxon State Government. We look forward to welcome you healthy at PYLON-Lab.

10.06.2020

Bekam‘s nicht raus. Wer die Bilder erstellt und woher sie gekommen sind. Kein Schild. Kein Vermerk.

Mir fällt das hier auch schwer. Ist irgendwie eine absurde Sache. Gertrud Neuhaus hat in der Bibliothek Münster mal ausgestellt und wenn ich das richtig erinnere Kunst auch so installiert: hinter, in Büchern – nach Zufall oder Generator – das Team gebeten, die Kunst zu verorten, so dass sie gefunden werden kann. Oder eben nicht. Kunstverweigerungskunst. Titelte ein Magazin, dessen Texte ich mag, dessen Sprache mir aber manchmal nach Einschluss und Ausschluss liest und ich muss auf jeden Fall aufrecht sitzen, um das zu lesen. Liegend geht es nicht lange gut.

Ich mag gar nicht jeden Tag so unhinterfragt hoppla wieder was posten. Ich stehe seit einiger Zeit immer in Kommentarfunktion neben mir und weiche auch aus und mache Mätzchen und Kätzchen. Und zweifele. Das ist eine einsame Kiste. Aber – Thema von vorgestern: ich bin auch nicht immer in der Kraft und Lage zu onlineVeranstaltungen mich hinzuzuklicken. Es ist mir seltsam. Zumute. Demute. Anmute. Zugute.

Also: heute morgen Carl Gustav Carus mal anders. Krankheitsgeschichten. Ach komm. Ja, wie geht‘s? Und bei Ihnen und zuhören. AAA und hier und da…na, Körper. Tun auch. Mal was oder weh. Wird diesmal wieder. Gut. Ich finde meinen ganz schlau. Der zeigt mir das.

Uni. Gelände Denkzeit: Bonn, Venusberg, Sigmund-Freud-Strasse 36, kein Witz, Paul-Ehrlich-Haus. Darunter Katzen. Wenn man klein genug ist, sich flach am Boden lang zu drücken, Kopf beim Durchschlupf schräg. Dann: Paletten gestapelt und Glänzeglitzeraugenpaare starren oder zischen davon. Alte Jute. Verboten. Da zu spielen.

Und: Hubschrauberlandeplatz. Damals uneingezäunt. Die Fensterscheiben wackeln. Jedes Mal Hektik, Aufregung, raus, hin. Warten, bis der Wind nicht mehr dröhnt, die Rotoren still stehen, wir Kinder nicht bedeutsam weit an die, denen dieser Flug galt, gedacht, Krankenwagen. Zu. Weg. Hin zu den Piloten. Cockpit. Aufkleber. Mal anfassen. Mal sitzen…. Heute ist ein Zaun drum herum. Da läuft niemand mehr so einfach hin und wären aber wahrscheinlich immer noch klug genug zu warten, bis es geht.

Hier ist eine. Ein Gedanke. Ein.

Schön, Dich gekannt zu haben. Ein Alleingang im Gebirge mit 29 Jahren. Auch ein Hubschrauber.

Uniklinik Essen. 1995. Ich gehe leise weiter. Für mich. Ich finde trotzdem wichtig, dass die Menschen sich davon auch erzählen. Davon. Wenn es nicht so tabu wäre, wäre es vielleicht nicht so. Angst. ? Zumindest nicht so tabu. Wie ich es irgendwie gelernt habe. Verlernen, neu lernen möchte. Isolierstation. Keine Haare. Keine. Mehr. Alle vermummt. Bin ich so schlimm? Nein, wir schützen Dich. Aber gesiegt oder Glück gehabt oder gute böse Medizin. Und Scheibe. Und ein Kind. Dahinter. Und dann nicht mehr.

Ich habe Respekt vor all denen, die versorgen!

Und hatte mir vorgenommen, nur Leben zu lassen und zu leben. Und die Tage sind nicht nur Denkzeit und Blog und die Wahl ist trotzdem heute die, weil ich heute da war, in einer anderen, aber daran erinnert wurde, und wieder dran gedacht habe, vor allem, was dieses Virus eben hinter den Türen – in Zahlen… ich habe auch Sprache gehört. In Fetzen: „…sicher sein, dass aus dem Respirator wieder…“

Blöde, wenn man das in sehr blödem Querel sich vergisst. Sehr blöd. Ich bin da nur so, wie ich bin und noch nicht lange dabei, aber ich spiele jetzt Klavier. Dafür habe ich hier jetzt eine halbe Stunde Zeit und vermisse Sonya Isaak und schäme mich halb und rebelliere wegen, also mit dem anderen Sechstel. Ich spiele bisschen was für all die sorgenvollen und in Hetze und aber auch für die im grünen Erreich. Allen, die da sind und was versuchen und auch mir zeigen, dass es lohnt und erhält. Das mochte ich von Linda. Ich zu ihr neulich: „…ach Band, Mensch super, dass Du Dir das erhältst.“ Sie: „Das erhält mich!!!“ LYR gibt’s viele von. Eine ist ihre. Und hat mich überrascht. Die ungekannte Seite.

09.06.2020

#denkmalschutz #denkzeit #anders #ganz #gleich #ganz #anders

still.film

08.06.2020

Vordergründig. Gedanken. Wölcke. Geltung. Bewußt. Rüge. Sein. Müge. Süge. Sagemal. Was stellst mensch vordergründig hin, um zu zeigen, das was? Wohinter verstecken sie? Was halten sie vor? Denkst Du denn? Fühlst was? Ist da Untschied?

Hinter, vor, nach, en face, auf Schirm. Bild. Ab. Schirm. Aus. Grenz. Ein. Schnitt.

Viele Gedanken ist das durchaus jetzt bestimmt in jeder und jedem gedacht worden. Was da passiert und wie es aussieht und was gut und nicht und neu und anders und möglich und nicht oder un- ist. Aufwirkungen, Effekte, digitale Meetings und Zeige- und Austauschformate. Gesichter. Die Süddeutsche und vielleicht auch anderes, aber die habe ich bemerkt, schrieb am 06.06. einen Artikel, dem zu Folge Studierende in Online – Seminaren ihre Kamera ausschalteten.

Das Sein dann so eine Gruppendynamik.

Das weiß ich nicht: ist das so?

Bei meinem ersten ersten Zoom im März war es eine digital übermittelte Vernissage mit Gespräch zwischen Beteiligten an der Ausstellung. Man konnte mit oder ohne Bild sich zuschalten. Ich fand das eine verunsichernde Sache, ob ich da nun Bild im Bild im Bild sichtbar rumsitzen sollte vor meinem Bildschirm, weil es dann vielleicht offener und ersichtlicher für die drei ist, dass ihnen jemand zuhört. Ist ja aber anders so in meinem Bürowohnzimmermultifunktionsraum als dritte Reihe vorne links neben zwischen hinter mittig und Beine mal so über Kreuz, mal so sehen, wo sie hinpassen… Ich gebe zu, ich habe mehrfach rumgeklickst. Kamera. An. Aus. An. Aus.

Sonst gibt es Sachen, bei denen eh klar ist, die Veranstaltenden sind sichtbar. Die anderen oder ist es ein wir oder na, ich, nicht. Dann steht da manchmal, „schreib ZKM oder sonstwem etwas, damit sie sehen, dass..“ wozu denn das? Manchmal sehe ich unter den Teilnehmenden Onlinebekannte.

Chat Möglichkeit.

Im Team oder bei Netzwerktreffen finde ich DFN und Zoom ganz gut. Eben weil ich von hier aus in Köln mit dabei sein kann und anderes. Über direktere Kolleg*innen freue ich mich. Einer hat die langen Haare jetzt ganz kurz…

Was ich finde: es wird ausgiebiger und besser zugehört. Das ist auch für mich Ungestüm ganz gut. Die Person, die redet, ist groß und dran und bis sie fertig ist und wir machen es dann schon mal mit Handzeichen. Das war nämlich auch bei ZOOM vermittelten Podiumsdiskussionen blöde, wenn die Moderation dann nicht aufpasst, kommen die rücksichtsvolleren Personen gar nicht zu Worte.

Witzig fand ich es, als ich diejenigen der Saloon.Dresden Frauen, die ich noch nicht persönlich – das stimmt nicht – leibhaftig? Wie denn – also so en face, auch falsch, ganz, kann man niemanden kennen, also, die ich noch nie so – also jedenfalls Größe, war lustig. Ich fühlte mich, also, spürte groß – was ich, glaube ich, sonst allenfalls beim ersten Begegnen mal kurz wahrnehme, war sehr präsent da plötzlich beim ersten außerhalb des Rahmens. Das hatte ich vorher gar nicht im Gefühl mit dabei. Und war ehrlich überrascht.

Ich mag Gesichter. Ich mag ganze Menschen. Ich glaube, das mag ich allemal besser.

07.06.2020

Heute. bräuchte es vielleicht doch mal besser ein Emoji, das ist dann so ganz bisschen Kopf schräg, nickt und lächelt auch und ist heute genug. Sehr gut gewesen.

06.06.2020

Kultur ist systemrelevant. Gestern in der Städtischen Galerie Dresden gesehen. Eröffnung Jubiläumsausstellung 30Jahre Künstlerbund. Eingesteckt. Mitgenommen.

Am Morgen war es so.

Ich habe meine Begeisterung geteilt. Weitersagen, mitteilen, hinweisen. Das ist was mit dem Teilen im Netz. Vielleicht erklärt mir das jemand. Es ist einfach, wenn es einfach ist. Ich fand das einfach. Also morgens.

Am Mittag war es so. Am Abend endlich Zeit ein bisschen zum Zeichnen. Pink mag ich nicht. Ich weiß gar nicht, wo untertags mir das ins Ohr. Wurm. We’re searchlights…mein DurchbruchmeinGestern heute wieder Richtungswechsel. Lichteinfall. Ausfall. Fallende Diagonale, steigende. Winkel. Ecke. Wenn man außen vor Galeriescheiben steht, braucht es manchmal den Schatten des eigenen Körpers, um die Dinge innen sehen zu können. Dann gehen die Strahlen irgendwie durch. Ich glaube, ich sehe dabei seltsam aus.

Ein Mädchen ist keins mehr. Die große meiner Schwedennichten hat ihren Schulabschluss. Ich habe sie 2 Jahre lang nicht mehr gesehen. Ostern hatten sie Flüge. Gecancelt. Wir haben ihr Blumen gemalt. Jetzt ist der Abend. Morgen ist Morgen. Manchmal spielen sie noch sehr selten mit Figuren oder selber was:

A: „Wer kann ich sein?“

B: „Weiß nicht, wie Du magst.“

05.06.2020

Gelegenheitsarbeit

04.06.2020

Heute darf neu.

Es ist so: alles und dann ein Guckloch. Ein Ausblick. Ein Einblick. Ein Gegenüber. Etwas, jemand, der oder das, dessen, dem ich mich nicht entziehen mag oder kann. Die heftigste dieser Begegnungen fliehe ich. Wehrig. Hilflos oder entschieden. Kann das genau dasselbe sein? Entschieden hilflos. Das geht glaube ich total.

Aber sonst. Ich freu mich dann so. Wenn etwas begegnet, das mir begegnet und sich so hin und gegenüber. Ist.

Hole of Fame. Da war ich gestern Abend. Nicht lange.

Heute suche ich mir eine weitere konkrete Sache aus meiner schablonierten Formsuche aus. Und weil zu konkret nicht geht. Lieber. Zwei.

Aber schreibe über etwas ganz anderes. Etwas, das nicht als Bild gezeigt ist. Hier. Aber im Hole of Fame. Dresden: Anne Brandts Zeichnung. Da ist gerade „Wir sind unsichtbar“ zu sehen – eine Gruppenausstellung. Die erste Galerie oder der erste Innenraum, die ich seit langem mit Maske betrete und es gibt auch Bilder mit oder von oder über Masken. Aber: ich nehme mir heraus, nur die Blätter von Anne Brandt zu betrachten. Nur da im Gegenüber zu sein.

Es ist eins. Eins zuerst. Hängt links für sich. Dann sind noch drei. Die kleinsten rechts unterhalb. In einer Reihe. Darüber rechts hoch erfasst der Blick nochmal ein Nebeneinander. Zwei. Zwischengroße Blättern. Macht sechs. Lesrichtung. Mache ich nicht. Die Kleinsten schaue ich zuerst an. Muss mich dafür beugen. Bücken. Oder sehe sie von oben herab. Das möchte ich nicht, also gehe ich näher heran und tiefer. Die waren eigentlich die, die mich anzogen. Zweimal cremeweißes Zeichenpapier. Einmal ein halbiert gefaltetes Kopierpapier, innenseitig scheint innen liegender Druck – Schrift / Text zu sein. So wie: das, das war gerade da. Gerade übrig. Zur Hand. Andere Vorauswahl erübrigt sich. Das wird. Entschieden. Darauf die Zeichnung. Diese drei kleinen Blätter hängen im dichten Abstand auf selber Höhe nebeneinander. Drei. Und trotzdem eher zwei plus eins. Zweimal Creme, einmal Weiß und das geknickt, halbiert. Oberkante stimmt. Die zwei linken im Format identisch. Alle drei tragen mittig Zeichnung. Spuren. Viel Umraum im kleinen Format. Es wirkt so wie zufällig genau richtig gesetzt. Aber hätte auch anders auch. Warum sollen wir mehr als wir jetzt gerade sind? Das denkt es in mir. Es sind so kleine kurze Striche – zu Blöcken gesetzt. Das sieht so wie kleine Zusammens aus und die stehen einander abseits zusammen in der Mitte vom jeweiligen Blatt. Von links nach rechts lesen sind wir so gewohnt. Der Richtung entsprechend nimmt etwas zu. Ganz links ist noch wenig. Mittig mittel und rechts dann eher mehr dichter. Diese Blöcke von Einzelstrichen, so wie Zahlen, Zählen, römisch oder Tage oder was, jedes eins: ein Strich ergibt Strich, Strich, Strich, Strich, Block. Gibt es immer und dann – ich habe die nicht mehr vor Augen nur in Erinnerung: beim ganz linken und beim ganz rechten jeweils eine längere Bewegung. Eine längere Linie, die anders ist, als die Blöcke. Die etwas öffnet, etwas einschließt und etwas ausschließt. Diese zwei Linien sind wieder also im ganz linken und im ganz rechten Blatt einander ähnlich, von der Rundung, die sie bilden, verwand, aber ganz anders, links mehr geschlossene Binnenform, allerdings nehmen sie Bezug zueinander, greifen sich einander auf; voneinander abgewandt. Wie Rücken an Rücken. Das ist ein Gefühl, das ich als ein Schönes imaginiere. Rücken an Rücken. Mit Abstand. Eine Verbindung zwischen dem linken von den zwei zusammenhängenden und dem rechten der dreien, dem Nichtsowiediezwei, zumal Weiß. Und dazwischen das eine. Nicht alleine.

Die haben keine Titel. Die legen nicht fest. Korrelation. JedeR alleine für sich. Vieles offen.

Das größte Blatt von den insgesamt sechsen. Das Blatt ganz links ist gut abmessbar mit einem Blick – die Augenbewegung kann es gut abtasten, ohne viel Mühe oder Augenseitenbewegung, wenn ich nur einen Meter davor stehe, auch ohne Kopfbewegung. So groß also ist es und so klein. Und es stehen zwei Bewegungen zusammen und gegeneinander, die durch drei Hauptformen gespurt und gehalten sind. Es gibt für mich zuerst einen Spalt – einen Zugang mittig im Blatt. Gebildet von zwei asymmetrisch X-beinigen Linien. Dazwischen. Geht es rein. Oder kommt es raus oder ist es frei. Außen herum: Kreisform. Umschließt. Schließt wieder ein und auch aus. Titel: „Schmetterlingsflügel/Rohrschach.“ Ölkreide und Graphit. Weiß nicht, ich denke an Barbara Hepworth. Ist mein persönliches Assoziieren und Verlinken. Auch Lily Fischer denke ich und denke, da denke ich mehr an den erinnerten Eindruck, den ihre Klasse mir hinterließ, als an ihre eigene Kunst. An anderes denken – ist das so wichtig, wenn gerade en face?

„Ways“ sind noch da. Rechts oben in der Anordnung. Zu weit. Die haben als einzige beide buntere Farben. Ich schließe jetzt meinen Text und behalte die „Ways“ vor dem inneren Auge und probiere den oder den oder bleibe da stehen.

03.06.2020

Und das war mein Text. Heute. Dennoch. Jeden Tag. Denken die Gedanken und vergessen so viel.

Weiter. In die Weite? Konzentrisch oder linear oder akkumuliert oder pointiert. Verwirrend, einfach weiter, aber nicht, was weiter ist.

Vielleicht pusten und pusten. Bis PENG. Puste. Atmen. Jemandem den Atem nehmen.

Das Thema, die Verletzung, die Geschichte.

Viele stellten gestern ihre Accounts / Uploads auf Schwarz. Das gab dann ein überwiegend schwarz quadroniertes Gesamtbild beim Scrollen. Quadriert? Quadroniert? Ich google rum und finde:

https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-7091-6006-0_5

„In nachstehendem Beitrag soll eine gedrängte Übersicht über die Präge- und Ziehverfahren und anschließend noch über einige verwandte Verfahren gegeben werden, die zur „spanlosen“ Formung hauptsächlich von Hohlkörpern aus verschiedenen Metallen dienen. Eine erschöpfende Darstellung dieser Verfahren würde natürlich weit über den Rahmen dieses Beitrages, selbst über den Rahmen des Buches gehen und ich habe mich daher damit begnügen müssen, die einzelnen Verfahren kurz zu erklären und Anwendungsbeispiele zu geben.“

Zumindest „mein“ Social Media zeigte mir gestern schwarze Vierecke, mir, die ich mir das Gesamtbild dessen, was Social Media mir zum Scrollen hinstellt, selber mittels Klicks und Interessen und Auswahl mit schaffe. Das Sortiment, das mir zugerechnet wird, definiere ich selbst. Die Weite dezimiere ich also. Eine Zeit lang hatte ich mal versucht durch absurde Googlesuchen oder Klicks ein anderes Bild von mir also andere Daten zu erzeugen. Dann nicht mehr.

Ich sah viele schwarze Quadrate. Gestern.

Ich persönlich habe erst echt recht spät. Schwarzes Upload. Geladen. Andere sind dem Aufruf oder der Bewegung schneller gefolgt, haben schneller mitbekommen. Initial kam aus Musikszene; da sind manche dicht dran, und agierten und damit stimulierten bereits viele Stunden früher. Ich fand die Idee gut, viele und als solche sichtbar zu sein. Das Bild war wichtig,

Entsetzen. Eine Freundin hat geweint und wir haben uns gesprochen. „Ich bin ehrlich gesagt für heute am Ende.“ Den Satz hatte ich erst geschrieben, dann nicht, dann wieder doch.

Solidarität. Heute in den Medien auch dazu Kritik. Zu den schwarzen Bildern und der Aktion. Z.B. FAZ Christiane Heil und das Argument, die Uploads hätten andere wichtige Informationen rund um die Proteste blockiert.

Und was mir „mein“ Social Media nämlich gar nicht zeigt, wovon ich dort aber lese, ist etwas über den heutigen #whiteoutwednesday.

Protest-Ikonografie der Identitären Bewegung. Den Text „Symmetriezwang und Differenzangst“ aus 2019 teilt Wolfgang Ullrich heute. Ideenfreiheit nennt er seinen Blog.

https://ideenfreiheit.files.wordpress.com/2020/06/ullrich_symmetriezwang-und-differenzangst.pdf

Das mit den Symmetrien und „wahren“ Ordnungen, das finde ich wirklich so eine verkürzte, vereinfachte, vereinheitlichte und vereinheitlichen wollende Sehnsucht. Alles soll in Ordnung sein.

Alles, alles ist in Bewegung – verschiebt sich, gegeneinander, ineinander, miteinander, driftet, schlingt, schweift, rudert, weht, bebt, fliegt, stiebt, zirkelt, zirkuliert, isoliert, diffundiert, , behauptet, verwirft, vorwirft. Kollidiert – das – wie ist das vermeidbar? Vermeidbarer. Am vermeidbarsten.

Einer Ordnung bedarf es aber doch? Ich verstehe vielleicht nur, es ist Prozess Prozess………..

„Hurra, ein Konflikt“ das war mal ein Kurstitel, den ich las. Und es war mehr als privat. Es hat Geschichte thematisiert und dann versucht, konstruktiv. Wie, ob – das gelang. Abendakademie Mannheim. Der sprang mir entgegen. Mich an. Sprach mich. Aber ich ging nicht also für so etwas keine Zeit, kein Geld. Priorisierung reibe ich mir unter die Nase.

Ich sehe Bilder aus den USA, heute auch Frankreich und England und lese und höre Tönen und Poltern – der, der die Staaten regiert, sprach von Militär und das alles ist so aus den Fugen.

Wie oft uns selber – lassen wir uns selber nicht. Luft. Es ist so, dass das Anerkennungsdings und Existenzabsicherungsdings häufig so gedacht und gemacht ist, dass Gelassenheit, Ausgelassenheit, ausgelassen und gelassen wird. Gelassen dabei bleiben. Viele werden total außen vor gelassen. Ausgelassen. Sprache foppt mich. Das ist doch.

Oder jemand anderem. Die Luft zum Atmen nehmen. Ersticken. Mit. Zuviel.

Es ist auch Gewalt.

Schwarzes Quadrat meinte Mahnung. Innehalten. Bedenken. Protest gegen Aggression.

Hier gegen Rassismus. Wie viel Rassismus ist in jedeR/M von allen? Wann verhalten sich Menschen und wann verhält es sich bei von Menschen gemachten Dingen, was alles ist rassistisch, ohne es überhaupt für sich selbst anzunehmen oder Notiz davon zu nehmen, zuzulassen, zuzugeben, dass dem so ist. Alice Hasters schreibt darüber. Das habe ich gelesen. Tupoka Ogette auch. Aber gehört. Und sehr vieles sehr sicherlich nicht. Weiß ich nichts von.

Es tanzen auch Frauen für ihre Rechte, und andere finden das gut und dann, dann aber besteht das Risiko, dass es nur wohlwollend wahrgenommen und nichts geändert, nichts fundamental neu gefühlt und umgesetzt wird. Es muss da was kommen, was sich wirklich verändern. Da müssen auch die, die gerade nicht mittanzen mit ändern.

Und jedeR an sich. Und immer und wieder ich mich. Zum Beispiel, Kritik annehmen, und einsehen, wann ich Aggression und wie dicht ist die eigentlich an Gewalt? Wer schreibt darüber mehr? Aggression hat auch Aspekte. Kraft. Gewalt. Wann ist die Gewalt? Was?

Wieder eine Weitersuche: die erste hingerechnete Definition-nachsehen. Suchmaschine.

Ge·walt

/Gewált/

Aussprache lernen

Substantiv, feminin [die]

  1. 1. Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen „die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche Gewalt“
  2. 2a. [ohne Plural] rücksichtslos angewandte Macht; unrechtmäßiges Vorgehen „in ihrem Staat geht Gewalt vor Recht“

  1. 2b. [ohne Plural] körperliche Kraft; Anwendung physischer Stärke „häusliche, sexuelle, psychische Gewalt“

  1. 3. gehoben elementare Kraft „die Gewalt des Sturms, der Wellen“

  1. Schreibe eine Liste

Gewaltfrei, ein häufiges Wort. Gehäuft. Gewaltfrei kommunizieren. Wenn jemand Gewalt ausübt, ohne es zu merken. Dann, da, direkt. Das misslingt mir persönlich manchmal. Das merke ich erst später: das war gar nicht das, was gewaltfrei meint.

Es gibt Videos, die Frauenbilder redundant reproduzieren, alte Mythen und Legenden und Gleichnisse und Werbung und Texte knüpfen da an.

Yoga hilft? Oder Meditation. Viele versuchen so mit sich überein zu kommen. Ein Unwohlsein hat wohl diesen Trend befördert. (Oder, das ist auch immer in Rede, auch da: Optimierung.) Die Haltung zu leben. Yoga nimmt jeden wie ersiekommt…ich weiß nicht mit Yoga auch nicht viel. Namaste. Ich sehe das Gute in Dir. Das ist gut.

„Ich bin die Konfliktzone“ – das ist ein Zitat von Thomas Hirschhorn. Das Zitat finde ich gut.

Er ist Künstler. Verhält sich wie jedeR Künstler*in politisch. Er jetzt eher explizit. Er setzt sich ein für die Sichtbarkeit der Konfliktzonen in der Welt. Er setzt sich ein für Kommunikation dazu und darüber. Er selbst mit und die anderen dann untereinander und über. Menschengemachte Konflikte, und stellt Bilder her und aus und daran können andere sich entzünden. Darüber reden. Es zum Anlass nehmen. Konflikte auch zu detektieren, die dem Verhältnis zwischen Künstlerintention und Bild und Lesarten oder Betrachtungsweisen entwachsen. Es gibt viele Künstler*innen, die tun das auch. : Konfliktzonen aufweisen. Vielleicht subtiler. Sabine Geierhos beispielsweise ist eine, die halte ich hoch hoch und vielen voraus oder auf ganz eigenem Weg zurück zu uralten Wegen, um davon zu lernen und von ihr hörte ich auch, was ich empfand: es bedarf eines anderen oder geweiteteren kulturellen Gedächtnisses. Wie sie es angeht, das ist wohl „spirituell“ und das fand ich zuerst befremdend und dann immer mehr gut!

Dass Thomas Hirschhorn aber einen ganzen Raum in einem Museum (ich weiß von Edinburgh und Mannheim) in zerflammt, distopisch, mahnend wirkende, kulissenartige Szenerie wandelt, absichtsvoll unwertige Materialien benutzt, wirkt so lapidar einerseits, entzaubernd, direkt, unmittelbar auch, ist nicht veredelt und enthoben, befüllt, stellt Besuchende hinein, lässt sie nicht außen vor. Ist Kulisse, ist Innenraum, ist vielleicht auch harmlos, ist vielleicht brutal, dicht, plakativ, ist ein Versuch, ist. Ich weiß nicht. Mich ärgerten die Schaufensterpuppen – ganze und viele zerstückelte. Alle weiße genormte Puppen-Frauen-Körper-Puppen. Die Bräute, als Puppen. Misogynie. Oder Kritik an? Die Körper. Schaufenster. Puppen. Mich ärgerte, dass das Bild so viel Raum bekommt. Es oszilliert na klar zwischen Kritik und aber vielleicht auch Männerphantasie? ich finde, die Wiederholung von Bildern von Gewalt – das ist nicht dagegen. Rüttelt sowas auf? Schafft das, wieder, anders, neu oder hinzusehen? In dem Fall auch ärgert mich die Achtung, die es fraglos erfährt. Ich finde es nicht gut. Subjektiv. Und nicht wegen Geschmack, sondern weil ich denke, es produziert Redundanz und nicht Umbruch.

Und der kritiklose oder nicht sehende sofortige Respekt, den viele als Haltung annehmen oder erzählt bekommen in dem Raum. Museum. Ist interessant. Erzählt von Erwartungen ans Sammeln und Bewahren und vom Scheitern oder Verfehlen oder Übersehen auch. Von Macht. Wer macht… und ist ja auch: ein Prozess.

Hirschhorns Kunstwerk darf da sein. Wenn nicht da, dann woanders. Das darf ja alles sein. Muss halt kritisch betrachtet werden. Mitsprache und Diskussion, was ist wem wertvoll – warum bekommt es Raum?

Und andere Räume muss es. Jedenfalls geben mit anderen Bildern und Entscheidungen über Bilder fällen manche und andere müssen mitreden, rezensieren, demonstrieren, dekonstruieren, andere Bilder dazu oder dagegen stellen und die ausgestellten in Betracht nehmen und besprechen.

JedeR KünstlerIn stellt ja auch viele Bilder her. Break-Through, eine Installation, die Thomas Hirschhorn 2013 in der Neapolitaner Galerie Alfonso Artiaco zeigte, die zeigt auf andere Weise Kollaps, Zerfall, auch Humor und Statement zu: was kann Kunst und Skulptur und was sind das für Räume, die wir ihnen geben? Deskriptiv nur: die herabfallenden Trägerbalken der Decke wickelt Thomas Hirschhorn in braunes Klebeband . An mehreren Stellen der Galerieräumlichkeiten brechen die Balken scheinbar von der aufgerissenen Decke aus durch. Die Decke ist zur Seite geschlagen, aufgefaltet nach unten hin wie eine Pappschachtel, deren Boden durchgebrochen ist. Das Haus ist nicht das Haus ist nicht. Ist ein Übermengen an Holz fabrizierendes, wucherndes oder ein sich selbst in sich selbst ergießendes – Konstrukt.

Das Haus zwinkert da dennoch das Auge.

Bilder.

„Der Sprung in die Grenze“, das sagt Katharina Grosse. Der ist der spannende. Genau hinein. Ich bin nicht sicher. Die Grenze ist ja gar nicht fest, also wie treffen?

Ich zeichne und versuche und heute stelle ich aus dem Sortiment nach außen: mein Grenzpunktnachdenken. Grenzpunktparadoxon. Punkt für Punkt. Punktum. In manchen Punkten gebe recht in anderen habe hat haben keins…. Es ist aber auch. Auf den Punkt kommen. Wie kommt auf den Punkt?

Die Geschichte geht heute so: vous avez un message.

Oder – sie geht auch ganz anders als alles zuvor. Sie geht auch: gelbes T-Shirt mit weißen Blumen. Morgens das Riesenglück von einer Runde raus und insgesamt nicht wie so viele andere Existenznot. Privileg. Das weiß ich ja. Denkzeit hat jedeR und es ist wichtig, was jedeR denkt. Dehalb fand ich eine Idee von Zuhörstationen im öffentlichen Raum und alles, was so funktioniert, dass das einzelne Einflussnahme hat auf die Gruppenentscheidungen… darum geht‘s. Die Zeit, das mitzuschreiben oder auf. Die Zeit zu lesen, verknappt sie sich? Zippen alle ihr Wissen so untertags zusammen. Hang. Los.

Ich war heute barfuß mit dem jüngeren Kind nachmittags draußen und habe Tannenzapfenweitwurf mit Füßen gemacht. Ich bin dennoch auch müde und – ich schreibe das gerade zwei Tage nach Text um – das ist pfuschen. Ich finde die strukturellen Ungerechtigkeiten durfte ich an dem müden Tag nicht so chaotisch vermengen. Es geriet durcheinander. Ich klär das jetzt nicht.

Schwarze Quadrate, bloß aber auch: Versuch von Zeichen von Solidarität. Und Wunsch. Nach gewaltfrei.

Hier sind. Es sind. Ich seh morgen wieder, was weiter ist.

02.06.2020

Es hat sich einmal alles gedeckt? Selbtsredend. Sprache gleich Inhalt. Fraglos. Direkt. Stieben. Verb. Tunwort. Was ist das? Meint was? Welche Bewegung?

Zeichnen. Texten.

Ja.

Posten. Da habe ich mehr und mehr nicht mehr so Selbstredendes. Also echt Fragen.

Heute. Viele Profilbilder und Postings. Schwarz. Black matters. Solidarität. Mahnung. Bild-Textkorrelation. Halt. Stop.

The show must be paused. #blackouttuesday

Gedanken. Und Sprung.

Susan Donath hat auch ein #stayhomeandbecreative Video der Stadt Dresden verkauft oder andersherum – die Stadt hat angekauft. Lokale Kunstszene. Support. Das haben viele Städte, Institutionen und auch Unternehmen jetzt gemacht. Heute ist Susans Film mir aufgefallen im Netz. Ich habe es nicht geteilt. Heute nicht. Eine Hand schreibt, zeichnet, krakelt, müht, nimmt sich die Zeit. Überlagert. Löscht aus. Schafft. Schwarz. Sehr samtig, glatt auch schluckend, aber weil was lackig auch glänzend, Licht. Wirft zurück. Und schluckt. Es ist ein Buch. Runde Ecken. Die Größe, dieses spezielle Papier. Gebet oder Gesang. (was mit Buße hat sie mir verraten und sie gegen den Text – das soll nicht den Film, der Film ist der Film, sie tut da was, was wir so oder so fühlen oder sehen können. Nicht alles muss immer. Manchmal reicht hinsehen. Nervtötend eintönig ein bisschen ein bisschen total gut. Nur schwarz wäre heute anders oder vielleicht im Kontext und deshalb falsch gelesen worden. Deshalb heute nicht.

Ich wünsche mir einen Spaziergang. Zusammen. Ich sehe nämlich immer auf einem flachen langgezogenen Hügel en face einen alleinigen Baum. „Pappel“ sagte Bettina. Ich dachte gleich: Hä? So eine Form? und dann also vorgestern mal hin. War nicht unerreichbar. Nur erstmal umständlich gewählt der Weg. Ich schätze nächstes Mal geht das direkter. Babisnauer Pappel. 1808. Daneben eben das, was ich aus der Ferne sah – Eiche. Eine breite, stabile Eiche und wegen ihr steht die Pappel, wegen der die Eiche steht, aufgrund derer die Pappel nicht weg- oder umweht. Da mein Link zu La Fontaine, chêne, roseau und gestern. Allerdings steht da geschrieben. 1808: Grenzsetzung. Was soll das denn für eine Grenze sein? Ein Punkt?

Die Aussichtsplattform ist so wenig hoch. Ziemlich unspektakulär und sehr fiese windig. Vielleicht lohnt Wiederkommen bei Wärme und sicher bei Sonnenuntergang oder Aufgang. Aufgang wäre besser.

Sie sind zu dritt da. Eine für die Zukunft? Die ist noch kleiner und recht ausgesetzt. Pappel. Nachwuchs. Gezurrt und gegurtet. Gehalten in drei Richtungen mit Seilen, verankert in Ösen, gebohrt in Steine, sehr groß und da sehr hingefahren. Das ist sehr skurril. Als ausgewiesener Ausflugsort. Ich bin etwas ratlos zwischen diesen Aufbauten. Eine sehr gute Setzung. Es sind auch noch Sponsorentafeln angebracht. Was mit Wirtschaftsförderung. Wie denn bitte was? Manchmal guck ich mir Dinge, Orte, Lebendiges an und wie was geplant scheint oder konzipiert und gerate aus dem Konzept. Die Rinde, die war das tollste und ich lauf auch nicht nur rum, und guck mir Bäume an. Das war eine kleine. Station. Skurrilität. Aber die sind und sollten wohl wichtig sein. Da würd ich gern mit Dir nochmal hin. Oder allein.

01.06.2020

#heute #kam #das #denkzeit #wirschreibengeschichte #abendsumsfeuer #kdfs vielleicht später noch. Das mit Geschichte. Hier erzählen auch manchmal lieber von was oder zimmern jede für sich. Da hier war‘s vorhin am Tisch. Mehr heute nicht. Stichwortesammlung Vorschlag: Pfingstrosen, Lupinensamen, trockenresistente Kartoffelsorten, chêne, roseau fabelhaft oder I am oak oder aber und Schilf und die Frage: können die beiden gekreuzt werden?

31.05.2020

Mandelkern

Sie fragen nach einer Geschichte.

Der Griff muss präzise sein. Nichts da. Das passt. Jedes hätte Möglichkeiten passend zu sein – manchmal gerät das sehr gut.

Ich lese jetzt gleich was zu Mode. In Zeiten von Corona ist sehr viel wichtig. Dies Maskendings – die machen da wieder Frage und Gesicht und Zeigen oder Verbergen. Voiler. Wolken. Spiel und ja Mode. Ich kann nicht immer wichtig. Auch ohne und ich frag mich gerade, warum denn wohl Mode? Und wieviel? Und jeden Tag ganz aufs Neue oder Stil? Handschrift? Ich zeichne frei alles, was da will und sich zeigt oder anderes verbirgt und vornan sich hinstellt und einfach alles alles ist mir wenigstens genau da ist es erlaubt und ich habe dennoch ganz klar viele Grenzen. Vorstellungskraft. Geist. Reich. Eng. Arm. Selig. Verspielt.

https://www.elfriedejelinek.com/fmode.htm

„Ist die Mode für mich ein Halt, mit dem ich mich auf der Erde fixieren kann, weil ich sonst nichts verstehe?“ So beginnt sie. Für mich ist Mode auch einfach Spiel und jeden Tag gleich, mehr so oder so oder auch anderes sein oder zeigen. Ich möchte etwas verstehen. Oder eine Schleife drehen oder binden. Harmonie. Hm. Wenigstens besser offener Streit. Stoffe und Zoffe und Muster und Mix und Kombination. Weißes T-Shirt, Jeans. Das reicht mir – ab morgen guck ich, ob das mir reicht. Jetzt gleich gucke ich das hinter dem obrigen Link; ich hab’s nicht mal gelesen und schreibe. Das ist auch gekrempelt.

Mode ist mir egal. Ist mir wichtig. Wir Ordner*innen und déjà vu und was ist ein Bild ist ein Bild ist ein Image? Manchmal möchte ich ein Blumenkleid, das mir glaube ich mal überhaupt echt nicht steht. Manchmal akkurat und auf zack. Manchmal versinken. Manchmal direkter ganz dichter Kontakt. Stoff auf Haut. Rahmen. Der Übergang. Zwischen dir und hier.

An so einem Tag, da wie zu Anfang – der mit dem Griff „möglichstunmöglich“ aber in leise nicht schrill, lieber so wie ungelenk, an dem Tag trifft der Blick von einer aus einem Büro. Ich weiß gar nicht viel von ihr, sie kann aber gut gucken. Sie kann auch die Braue hochziehen. Kühl arrogant. Oder sehr liebesvoll. Wie Umarmung. Das kann sie. Und Origami. Das macht sie ganz viel und denkt nach über Raum und Raum und Faltung und Form. Sehr präzise Knicke. Kantig. Exakt. Dennoch verspielt. Das macht sie so nebenher? Ich habe nie gefragt. Ich sah im Büro nur immer die fertig gestellten Dinge im Regal oder am Rechner. Also. Herablassend oder wie ich-seh-Dich-genau von außen und auch in den – also die Knicke und Tricke. Ihr Blick variiert. Nuanciert. Sie wandert. Der wandert gedehnt und voller Verständnis. Da passt also an dem Tag nichts. Sie guckt und sagt: „Du solltest was mit Farbe machen!“ die Stimme lächelt. Und sie liegt richtig. So male ich auch gerne. Widerstreit. Oder Spannungsmoment oder halt Frage. Wenn etwas geht, ist das nächste etwas, das sofort fragt, warum denn? Oder warum nicht?

30.05.2020

Jeden #abendumsfeuer verschmutzt ja die Luft. Eine Kerze tut‘s auch. Licht und ein Tee oder Glas Wein.

Mal Ruhe. Mal lausig lau. Gerade. Hoch. Geradig. Gespannt ist dann wieder. Morgen oder nachher vielleicht. Eine große Papierrolle am Boden ist mein Glück, aber die ist nicht zum Zeigen. Nicht hier. Da zeichne ich wirklich das wirklich und all das alles – da rein. Und Musik.

Die Jüngere verabredete sich binnen der letzten Wochen manchmal mit einer Freundin via Streaming Dienst – einfach zum Kassette hören und Malen oder so. Da stand dann das Zimmer im Zimmer. Das fand ich immer gute Schachtelbilder. Der echte Schreibtisch, mein Kind, ein anderes Kinderzimmer und dann fühlten sie sich zusammen. Es standen auch fremde Küchen in unserer Küche. Und es wurden „Workouts“ zusammen gemacht. Turnmatte. Laptop. Ein großes sportendes Kind, und ein kleines, teilweise in Ausschnitten im Rahmen auf Display: Ein Knie, ein Bauch, ein T-Shirt, ein Arm, eine Bewegung durchs Bild. Dann kamen neue Zeigetechniken hinzu. Fertig gebackene noch heiße Kekse oder irgendwas Papiergeklebtes, das noch nicht getrocknet ist – so etwas kann schlecht zur Laptopkamera hin hochgehalten werden. Idee: Foto mit Handy und Handy gen Laptopkamera. Zeig mal. Ah und wie Deins? Und manchmal sehr langes Schweigen. Irgendwas Vertieftes. Ein Einblick in einen mir unbekannten Raum. „Wie lange macht Ihr das so? Das sind schon Daten und Energie und so. Macht das Sinn?“ „Ja. Dann sind wir zusammen.“ Ok. Wenn andere tagen und besprechen und zoomen. Warum nicht? Das Display-Zimmer bleibt sehr lange leer, sehe ich im Winkel von meinem Esstischarbeitsplatz aus. Irgendwann kommt sie wieder, die Freundin. Ich sehe ihren Körper als mittigen Teil. Wieder weg. Sie reden nicht. Zusammen. Sind sich genug und einig.

Heute war der erste Besuch mal im Atelier in Pirna. Die Person, die „aus dem Fenster“ gemalt hat, als Kind in Greifswald. Ein ganz ruhiges, jedes, was ich hin lehne oder aus der Mappe hole oder aus einem Karton oder Umschlag oder Heft. Einfach Schauen und einfach sagen. Ich sehe das so, oder da das, oder so fühlt sich das an und das anders, oder das kann ich überhaupt nicht sehen. Und auch mal nichts sagen oder über was anderes was erzählen; steht was da und bleibt unkommentiert.

Es gab Erdbeeren und der Teller lud mich hinterher ein. Malerei passiert oft.

Ich hatte heute Glück. Wirklich – mal da zu sein. Ich hoffe, all das Gedrängte – all das. Die Bedrängten und in Bedrängnis.

Nachrichten gleich. Blick raus. Welt.

Noch ein Danke hier:

Auf Abstand und nur im Hausflur bei Susan Donath kürzlich mal und sie hatte Arbeiten auf eine Decke zum Zeigen ausgelegt. Lauter Familien. Ein paar Rodina – jetzt weiß ich nicht: tschechisch Pluralbildung. Wie das geht. Rodiny. Suchmaschine.

Vielleicht morgen morgens was aufschreiben, morgens ist immer Summen und Musik und Tanzen in mir und irgendwie gut. Mut und neu Tag. Und es wurde anscheinend ganz gut entschieden hier?

Die Bäckerin, alteingesessen: och nö, wegen mir. Sie ist krank. Chronisch. Ich weiß das. Sie erzählt manchmal, wenn sie mag, wie es geht, und ich gehe immer hin und gucke, ob es ein Tag ist, an dem geöffnet ist, das hängt nämlich ab. Ich sage zu ihr: „Ich dachte, ich schütze Sie besser.“ Sie zuckt Schulter und ich lass sie an und das ist auch nicht weiter dann Thema. Ich frage mich trotzdem, das sollte doch noch Thema sein? In der Schule, die Belehrung und Regel und dann die Praxis. Aber Infektionen insgesamt nicht höher? Hier. Anderswo. Sehr. Ich weiß es gerade gar nicht. Ich war heute sehr raus. Oder drinnen. Und weitere Beschlüsse, Konsequenzen, Folgen, Prognosen …also, das jetzt.

29.05.2020

Warum sagen wir „Preis geben?“ Was meint „Wertvolle Zeit verschenken?“

Das allein reicht für eine Menge Bedenkzeit.

Heute #denkzeit #abendsumsfeuer #zeichenzeit #wirschreibengeschichte nochmal wieder anders. Ich zeichne was, aber zeige es nicht. Wenn alles immer gezeigt werden würde, das wäre? Oder noch schöner?

Kurze Entgegenspringer bei meinem heute nur kurzen Online – Sein:

A) erstes, was mir ins Auge springt: The Golden Pixel Cooperative postet gerade Kurzvorstellungen von Filmen und Autorinnen. Heute Abend 7 pm läuft „das bin nicht ich, das ist ein Bild von mir“ von Christiana Perschon – dieses Posting werde ich gleich anstelle einer eigenen ZeichenfortschrittsoderNeustiftlaufabbildung auf Facebook teilen. Das ist heute meine #denkzeit, mein #abendsamdisplay oder #abendsumsfeuer. Falls ich das machen kann. 19 Uhr ist 19 Uhr ist nicht so unbedingt meine #denkzeit oder #zeichenzeit. Verfügbarkeit. Oder nach Vereinbarung.

Dann aber sprang mir noch ein FAZ.NET kurz entgegen – ein Text von einem, der häufig gefragt ist. Kulturpolitik nach Corona. Ich kenne viele, die viel dazu zu sagen haben, die können auch gefragt mal sein und werden.

Dann mich persönlich, mir entgegenkommend und vielleicht trotz Zeitsprung vertraut irgendwie: Artikel vom 27.05.2020 von einer Cornelia Geißler geschrieben für die Berliner Zeitung. Literatur. Über das Tagebuch von Mary MacLane. Das klingt was an.

Lauschen und überhören – das ist auch ein Buchtitel, der mich aufmerken lässt. BRILL Verlag – ich rufe da an. Erscheint erst im kommenden Jahr im April. Hm.

Sabine Scholl O.

Ohne Weiteres. Ohne. Mit. Ich guck ganz gern, was andere mitteilen.

28.05.2020

Neurotransmitter. Alles. Ah, so. Es resigniert bisschen in mir, räsoniert. Und penetrant schon auch resoniert immer dasselbe Lied aus dem Off des hinteren Teils der Wohnung und mein Hirn macht bei so was meist Wortspiel. Es drängt sich also hinein und auf: das zum wiederholten Male Mal um Mal abgespielte „We are the world“. Neue Aufgabenstellung: Hört Euch das an und dann hört ihr hin, welche Stimmen euch am besten gefallen und dann beschreibt ihr die beiden und wie sie sie so zum Singen verwenden oder einsetzen und warum euch genau die beiden wohl am besten gefallen.

Das ist eigentlich eine schöne Aufgabe.

Ok, was steht hier für mich selber so an? Das war heute morgen dann weiter noch so:

„Wie soll ich das machen? Ich kenn die ja gar nicht, ich kann die nicht durchzählen, da singen auch mal welche zusammen, soll ich schreiben die Frau, die…und aber die andere sieht nicht so anders aus…“

Ja.

„Mama, den da, der singt schon besonders, das ist Michael Jackson, das weiß ich.“

Lasse mich doch ablenken, was dazu führt, dass sie total ungläubig wird, als ich sage, das sei ja eigentlich auch so lang noch nicht her. Finde mich kurz nachher selber lustig. Und ertappe mich bisschen.

Zeitgefühl ist wundervoll.

Alles kann ja gesuchmaschint werden. Auch Reihenfolge Sänger*innen „We are the world“.

Aber erstmal so: „Bleib mal bei dir. Mach mal die Tür zu. Hör mal hin. Lausch mal. Was dir selber gut gefällt. Und versuch zu beschreiben!“

Kongresse, Reisen, Tagungen, Gremien, Podien all sowas. Ob das auch zukünftig dezimiert oder reflektierter stattfinden wird und weiterhin mehr digital? Ob das und in welchem Maße das gut ist, das weiß ich auch nicht. Direkt und en face. Blicke und Körper. Ich fand die bisherigen Videokonferenzen im kleineren Kreise oder auch so Teilnahmen an Netzwerktreffen ganz gut gelungen. Ich finde immer noch: für mich tun sich da Zugänge und Möglichkeitsräume auch auf.

Trotzdem finde ich ganz klar: Wege – das fehlt mir, Radfahren, Bahn, manchmal Bus auch mal Auto mit Ankunftszeit und gesetztem Ziel und Termin – fehlt schon irgendwie auch. Und ich kaufe dann manchmal auf dem Rückweg schnell noch blitzein. Sprung noch hinein in gerne immer mal wieder einen neuen Laden und das Wichtigste in den Rucksack, Beutel an den Lenker. Wie oft aber auch echt total unter Druck. Schnappatmung. Das ist doch echt blöde, ich reite darauf rum. Dieses Schnell, Viel als qualitativ und toll wichtig oder eben aus der empfundenen, tatsächlichen, erdachten Notwendigkeit heraus. Unruhe. Motor. Unstetigkeit. Ich frage mich wieder und wieder. Ist das Ich oder wie weit gemacht? Sind das doch viele? Und viele nicht gern. Ich verpasse heute Abend folgende Dinge trotz online: VIRAL Stimmen der Gegenwart Literaturforum Brecht-Haus Berlin und Ronya Othmann „Vierundsiebzig“ Demokratie und Pandemie, Neustadt lebt Demokratie und Chat workshop attuned touch in times of physical distancing – we invite you to join somatic exercises, imaginative writing, and …“ – das waren drei Dinge, die ich so rausnahm für mich als Eventualität. Aber entschieden hab ich mich dann für ein ZOOM eines Netzwerks. Eines gepfelgten und regen. Da bleib ich dabei. Das ist echt so falschrum gedacht in mir manchmal mit dem verpassen…

Kann allerdings auch beflügeln und Spaß machen, wie Jonglieren, das Schnelle und Viele. Präzision mit gleichzeitiger Spontaneität und unmittelbar… und auch Fehlern und Umleitungen und Verschiebungen, aber im Griff oder Rhythmus, Takt. Angeben. Alles ist Doppelsinn. ? Oder viel mehr.

Autoritär, das, auch das überlege ich, wird Mensch. Wann? Und warum? Ich habe Ideen dazu. Schreib ich jetzt nicht auf. Ich glaube ja, ich hab hier wirklich tatsächlich Ruhe. Denn so viel wie jetzt digital und Kultur, Statement, Text… lesen bestimmt nicht sehr viele; vielleicht ist es bestimmt dennoch auch wichtig. Tagebücher oder Protokolle oder Statements oder Text.

Und welche Bilder? Wie fällt wer denn aus? Wie aus Zeit? Die Zeit zum Lesen oder Kunst ansehen, besuchen, ich kenne viele, eher flüchtig, die das gar gar nicht, gar gar nicht tun. Priorisierung ist da auch nicht nur hilfreich als Gedanke. Die schaffen tatsächlich eher gerade so Job, Haushalt und noch ein bisschen. Umfeld. Ich kann das nicht richtig verstehen. Mir würde was fehlen. Aber auch ich zappe viel zu oft viel zu nur so vorbei. Und lese oft mehrere Bücher parallel. Das.

Auszeit. Am Wochenende habe ich Auszeit verhandelt. Auszeit wovon ist mir jetzt mal gar nicht so klar. Ich denke vom Mitmiralleinesein ganz genau gleich viel wie vom Niealleinesein.

Ich fahre auf jeden Fall heute Abend ins Atelier und am Samstag sehr früh und am Sonntag nochmal. Manchmal schlaf ich auch da. Das – ich mag das. Ausstellungsaufbauten in selbst gemachten Lagern . Das mag ich. Und manchmal ist es im gerade richtigen Grad schlimm – zum Beispiel mit sehr süßem Weißwein und Ölsardinen – ich bin Vegetarierin, esse auch nicht Fisch, eigentlich. War selber zu gedankenlos, um auf den Gedanken zu kommen, dass in so einem Dorf dann ja auch wirklich selbst eine Tankstelle weit weg ist. Solche Situationen fallen ja aktuell bedauerlicher Weise aus. Aufbau von Ausstellungen an fremden Orten. War immer Jongliererei. Manchmal gar nicht möglich. Aber auch möglich.

Ausfallend. Ausfall. Einfall. Von Fall zu Fall. Mir fällt, Dir fällt. Glücksfall. Knall auf Fall. Fallen und lassen.

Oder wir bewerben uns auf die Villa Kamogawa?

2022. Das. Wie wär das?

Flug allerdings. Flügel. Denkst Du? #denkzeit, wann sagen wir es uns endlich #abendsumsfeuer und #wirschreibengeschichte – ich nehme das mal so als für heute fertig. Und lausche dann mal auf. Und auch dann.

27.05.2020

Bestehende Handlungsräume zur konkreten Selbstbeauftagung. Spielstanz. Maskselfie.

Die Geschichte geht so:

Nach ihrer Lesung sieht die Geladene einen Schatz auf dem Schreibtisch des Biblothekars.

Die Bibliothekarin runzelt die Stirn als sie sieht, wie einer der Lesepaten einen Stuhl an die blaue Papiertonne heranschiebt, um sämtlich Verworfenes mit Begeisterung und wirklich behende, jetzt behände, wieder zu bergen.

26.05.2020

Die Karten auf den Tisch. Die Karte bitte. In Reihen auslegen und verdeckt untere Seite offen drüber. Drehen Sie die Karte um, die Sie nicht zu fassen bekommen. Drehen sie. Die sie. Spielen sie zwei weitere Ereignisse aus. Auf den Stapel – dort – wo noch keine liegt und lesen Sie laut den Text. Betrachten Sie wortlos das Bild. Merken Sie? Was? Es sich gut und stehen Sie gerne auf. Alle. Einen Platz weiter. Die Karten entgegen der Laufrichtung zirkulieren lassen einmal gewischt und verwegen verweht. Fegen Sie sie mit beiden Händen einer jeden Person wieder mittig und auf den Stapel. Zum Glück. Schließen wir die Augen der rechten Mitspielerin oder der richtigen Hand und lauschen, während jemand die Ecke unter der Tischkante zinkt. Der Tisch soll rund. Flinkern Sie Blicke ins entgegen das Licht. Entgegnen Sie Ihrem Gegenüber nichts. Sie spielen im Team. Ihr Blinzeln so lange sie können nicht keinmal. Sehen Sie Funken hinter der Stirn sprudeln. Lecken Sie eine Karte mit aus und probieren, wo überall sie haftet und lange. Wer am wie also gewinnt diese Runde gewinnen alle setzen einmal aus. Dann neuerlich würfeln bis zu nächsten. Gegebenheit. Oder bis zum Bersten geprallt. Dem Fächer in der oberen Hälfte. 3. von der Mitte her raus. Ziehen Sie blind. Das war, die, die Sie zu Anfang gezogen haben. Ach, Verschmitztes : hier, die Brieftasche und Ihre Uhr. In den Karten verbleiben ungelesen. Geschickt. Wichtige Worte.

Oder: die Karten werden eingelesen, vorgefertigt wird gar kein Schlusssatz? Wie ungeschickt.

Oder: mit Geschick lesen die Karten am Morgen vor der Stunde die Uhr. Zeit jetzt für #abendsumsfeuer. #denkzeit passé. Nicht perdu. Also hier bettelt ein Kind um eine dritte Folge. Ich möchte jetzt lieber – also ich denke, es ist gut, wenn wir besser was spielen.

25.05.2020

Pompomversammlung. Verein.Vereint doch? So die Idee?

zeichnen läuft krux und kreuz quer.

…die geschichte heute #abendsumsfeuer geht so. Da sitzen sie. Die Kinderköpfe auf dem Schoß und diese liegen warm; die Gesichter spiegeln Gelöstsein und tiefen genussvollen Schlaf mit geöffneten Mündern; sie lassen sich fallen. Sie richten sich auf. Sie trauen und sehen und schauen

24.05.2020

Was mach ich denn hier? Also, einerseits die #denkzeit nutzen, um in einer Zeit Halt zu geben. Zu erhalten. Zu leben. Zu tun. Einer Zeit, die besonders macht, dass sie Entschiedenheit einerseits verlangt, andererseits die Absurdität der Einschätzung und Erwartung, alles einschätzen und erwartbar kalkulieren zu können vor Augen führt. Zwar kann wohl angenähert werden mittels Messungen und Statistiken und Vorabberechnungen, was so erwartbar und also entscheidend ist, zu entscheiden – andererseits zeigt diese Zeit, wie letztendlich viele Variablen es gibt und dass es schwer ist und zumindest die Notwendigkeit einer Umwerflichkeit jedweder These möglicher Weise dann wieder Neues möglich zu machen abverlangt.

Dann noch ist es, soweit ich das jetzt blicke, eine Zeit des Formulierens und Benennens. Von Missständen. Und möglicherweise des Aushandelns neuer Abmachungen und Vereinbarungen.

„Telling the difference could be difficult ist also a story“ ist ein Satz, den hab ich notiert habe blöder Weise nur so nebenbei – ich muss nachsehen, von wo er denn kam.

Dann noch ist es irgendwie so, dass das Digitale an Wichtigkeit gewinnt und Zugänge schafft und Kontakt und Kommunikation. Wie immer auf der einen Seite irgendwie gut. Und dann aber auch irgendwie nicht. Vielleicht schafft sie eben Distanz. Auch da gibt es bestimmt so viel zu lesen, dass schreiben eigentlich nicht sehr beiträgt, wenn nicht vorher gelesen.

Dann hatte ich selber ein Auflaufen in mir und ziemlich viel Dunkel. Dann immer wieder so klare Lichtblicke und so viel Freude.

Heute habe ich weiter gezeichnet dieses Liebe, Weiche, was Svenja mir gemacht hat, den altrosa Pompomball. Ist doch nicht falsch, das hochzuhalten. Nicht retro. Nicht backlash. Jeder wird gerne geliebt. Denn eine sagte mir, Du machst Dich da so lieblich. Schwarz malen kann ich auch. Keine Angst. Erst jetzt überlege ich, ob ich so unbewußt bilderbeeinflußt selbst bin, dass dieses Virusbällchen da irgendwie reingespielt haben könnte. Das wäre – ich urteile jetzt nicht. Bisschen blöde wäre es urteile ich doch. Der Gedanke kam mir vorher. Es wäre gar nicht intendiert. Das ist ja ganz häufig genau so. Das war auch mit dem Wort „Selbstläufer“ so. Da sah ich den Stift und das laufen lassen. Mehr nicht. Und gleichzeitig fand ich beim uploaden einen Text, Bilder gar nicht so beachtet, den hab ich geliked und erst später über die Bilder und Metapher und Wiederholung nachgedacht.

Das ist das Schnelle am Schnellen.

Surreal. Die Ausstellung „Move little hands…“Move!“ – die Tschechischen Surrealisten Jan und Eva Ŝvankmejer“, die war hier im Lipsiusbau. Vielleicht bin ich pedantisch und andersrum wär‘s andersrum ungerecht aber das mit der Linie…also ich mache hier Eva und Jan draus. Mal so mal so. Dann ist‘s ausgelichener vielleicht. Ich hatte mich vom Saaltext vorn an der Wand her inspiriert gefühlt. Manches begeisterte. Manches natürlich hat abgestoßen. Empfinden ist ja geprägt. Judith Butler bisschen im Studium kommt mir zurück. „Medea muckt auf“ war am selben Ort mal und mir auch sehr wichtig.

„Als die Frauen noch sanft (mütig? ich erinnere nicht klar und mag jetzt nicht googlen) und engelsgleich waren“ 1997 LWL-Landesmuseum für Kunst und Kultur, Leistungskurs Kunst. Heute im Netz Präraffaelitische Girls erklären „was deine persönliche Freude am Backen auf Instagram mit strukrureller Verbiedermeierung und leider auch Faschismus zu tun hat – passender Weise auf einer Burg.“ Das Video sehe ich mir später noch an. Tja. Jenny Hval fällt mir wieder ein und „this battle“ sei „lost“. Vielleicht ja gar nicht. Burg Hülshoff Center of Literature. Ich platziere hier keine links mehr, kann gegooglet werden. Gesuchmaschint. Ja. Ich sitze also Wollbällchen zeichnend, das Entschleunigen forcierend auf dem Kinderzimmerteppich der Jüngeren. Die Ältere hat einen, jemanden zu Besuch. Scheint wichtig zu sein. Pssst. Für den Besuch jedenfalls wurde geräumt und gereinigt, wo ich es schon ganz ok fand – find ich ok. Sie backen Cookies oder Brownies oder so zusammen. Herzliches Willkommen, lieber Besuch! Backen können doch Menschen alle. Sie essen ja alle auch was.

Dann kam mir heute noch mal das Wort „Alleingang“ auf und ich ziehe klar in Zweifel. Das geht ja gar nicht ironiefrei so ein Wort.

Heute Abend möchte ich was im Livestream vom ZKM gucken, ich denke nicht, dass das drinsitzen wird heute: Donna Haraway. Klingelte was bei mir. Ha, jetzt ist es schon eh gleich 18 Uhr. Also, verplant.

Ich hatte schon viel Arbeitszeit heute und Arbeitszeit anderer Art steht noch an, bevor, aus.

Dann noch ZEITonline Lenz Jacobsen 24.05.2020 „Unsere unsichtbaren Toten“ hat mich sehr erreicht. Und zum Zweifeln gebracht. Bilder. Seien notwendig, damit die Pandemie ernsthaft ins Auge gefasst werde und notwendiges Handeln daraus resultierte. Ist das vielleicht wirklich so. Schreckensbilder. Unter Verschluss. Hier wird die Schrift, das sehen Sie: kleiner und leiser: Krebs. Ich hab das irgendwo hinten oben links außen im Schatten unter der Decke – da leuchtet es Neongelb und tropft in den Arm. Auch eine der beiden Geburten. Beide Male glücklicher Ausgang und da ist das Leben. Nicht nur da. Da kann auch was schief gehen. Männer und Frauen erleben und es ist klar privat, aber nicht nur? Die Grenzbereiche werden ausgegrenzt? Da wurde zu Hause sicherlich zu wenig auch über die Bilder gesprochen, die Helfende jeden Tag sehen. Krankheiten in der Familie. So was ist so was und von so was nicht. Dass tut vielleicht wirklich nicht gut. Ich denke hier an eine Dresdener Künstlerin, die intensiv das Thema Tod durchdenkt, Susan Donath, und erste mir so wichtige Gespräche mit ihr. Ja und auch. Mit Beklemmung.

„Ich seh Dich nicht. Zeig Dich!“ gerufen Richtung Kamera und Richtung Virus, was wirklich – also. Wunderlich. Punkt. Ich sehe hier immer mal Menschen ohne die Maske. Auch in Läden. Die, die ich sah, sahen von der Körperhaltung aus schon in Abwehr- oder Angriffsstimmung oder aufgeplustert aber auch unsicher aus. Ich habe. Nicht. Konfrontiert. Eigentlich ärgere ich mich. Was denkt Ihr? Hättet Ihr?

Ich habe ein auf spouky gemachtes Video dazu gesehen: hier jetzt ein mit Leerstellen getippter link: ich schreibe den so, dass der nicht hyper und dieses Video hier nicht reinkommt, aber auffindbar ist bei youtu.be danach slash und dann UNHgq0BGLI. Da haben sie Text gesprochen und Atemluft. Aerosol sichtbar gemacht, wenn also infektiös, was ja nicht ganz ausgeschlossen sein kann – also Risiken oder Wahrscheinlichkeiten von können klar dezimiert werden. Mit Maske. Das sieht man da deutlich. Grün illuminiert. Wie Meeresleuchten. Nur nicht so schön. Zumindest die Spucktröpfchen. Das Virus. Tja, 60 bis 100 Nannometer weiß meine Tochter. 10 hoch minus 9. Ich kann mir das auch schlecht vorstellen und habe es noch nicht selber gesehen. Aber Bilder. Braucht es die doch?

Nächste Woche Schule ist hier auch Thema. Der Belehrungstext hieß so und klang echt streng oder zackig. Das schürte hier Ängste und brachte auf. Ich halte fest: kommende Woche. Beide Kinder wieder 2 mal wöchentlich Schule. Unterschiedliche Tage und auch unterschiedliche Zeiten. Die Pläne lesen wir gleich nochmal. Oder versuchen, sie zu verstehen. Gruppen und auch Wochen A und B und freigehaltene, gelb markierte Zeiten für eventuelle Videokonferenzen oder Onlineunterricht. Ich meine nur: ich weiß, das bedeutet erneut Adaption und ich weiß auch, ich kenne ja die beiden und bei einer führt das ganz sicher zu Emotion und Reaktion. Ich. Weiß. Noch. Nicht, ob ich die kommenden beiden Wochen länger als 2 – 3 Stunden am Stück hier weg können werde. Ich lese im Netz soviel Rat und Schlag und Meinung. Ich denke, jedeR versucht was, ok? Ich weiß noch nicht, wegen der #denkzeit und dem #stillleben. Ich muss mich jetzt regen. Und zeichne und probiere und mache einen Plan, von dem explizit unbewusstes und bewusstes Abweichen erlaubt sei. Genug engt ein und genug ist auch möglich. Viele zeigen viel, das bereichert und aufweist, zu #denkzeit einlädt und auch auffordert.

23.05.2020

stop motion

#stilllegen #endlich # zeichenzeit #denkzeit #nach #doucement #zähme #schwarz #rosa #kenne #wisse #weiß #aufderstelle #gedrängt

Linear. Konzentrisch. Gedehnt. Gegähnt. Gelöst. Gelassen. Abgeschirmt. Bild. Schirm. Disgame. Weiter.

Geboren Ende der 60er in Greifswald. In der Schule sollten sie ein Bild malen; den Blick aus dem Fenster, zeichnen oder schreiben, was sie dort sehen. Erzählt die Person. Zückt dann das Handy. „Warten Sie.“ Die Zeichnung bewahrt die Person und behält sie bei sich, läuft überall mit. Sehr einnehmende Karos in Blöcken, Blöcke in Karos kaum Himmel. Nichts parallel. Ganz rot das. Bisschen blau und grün. Das war ein schönes Gespräch dann. Mit Abstand. Einfach erzählt. Sonst noch. Physik. Materie. Gesundheit. Energie.

Am Tisch auch: Licht. Masse. Gravitationslinsen. Expansion. Lupeneffekt. Nah. Weit. Klein. Groß. Kollaps. Expansion. Antonym?

Außen vor. 12 – 18 Uhr oder 14 -19 Uhr. Oder nach Vereinbarung. Geschlossen und manchmal noch klarer auf Einblick hin installiert. Das mag ich. Und denke immer. Ich käme oder komm zur Ruhe und übe langes Betrachten. Da könnt doch auch mehr drin passieren. Mir fällt da vieles bei ein

22.05.2020

#alleingang #zeichenzeit #denkzeit #denkfreie #Zeit

21.05.2020

21.05.2020

Heute:

A: „Das ist ganz schön schmierig.“

B. „Das ist das Definitionsmittel.“

Ich fand das sehr toll. Sie sagen immer wieder so richtige Sachen.

Viele zeigen jetzt, dass es die Arbeit im Haushalt, in der Planung, der Begleitung, Betreuung, der Logistik usw. oft anders als überhaupt honoriert gibt. Klar auch für Väter. Und die, die das leben und zeigen, sie leben hoch. Vatertag. Ich grüße alle überhaupt, denn das Thema hat ja jedeR in eine Richtung auf jeden Fall irgendwie auch für sich. Es darf weiterhin weiter dran gerüttelt und zurechtgeruckelt gedreht und gewendet werden. Was Familie, und wie. Und wie auch klar ohne. Und wer. m/w/d.

Ein Satz im Radio gestern war in irgendeinem Interview mit irgendeiner Kanadischen Sängerin, MDR Kultur zwischen 17 und 18 Uhr, ich müsste das nochmal nachhören.

Sie zitierte wiederum aus einem Buch und sagte sowas wie: „Sich selbst zu heilen, ist ein politischer Akt.“

Ich denke schon. Glaubenssätze und Verziehungen usw. und Verletztes, das zu Verletzendem dann wieder und wieder wird oder kann.

Leben.

#Leistungsausschluss ist gerade ein Hashtag und #Carearbeit klar im Fokus.

Also, Leistungsausschluss finde ich ganz schön schief. Es wird viel geleistet. Aber nicht gerecht honoriert. Und verteilt. Manche leisten sehr viel. Nicht gesehen. Manche leisten sehr viel und übernehmen vieles und dann auch sich. Das ist sicherlich in vielen Varianten so, dass Ausschluss erlebt wird. Intellektualitäten. Können manche mehr und andere gar nicht ausleben. Die, die was können, was andere nicht, haben die, die anderes sind oder tun immer zu sehen. Sehen sie vielleicht, aber nicht immer; gelangt ihr Blick da überhaupt hin? Ausschnittsweise. Wenn sie sich auf den Weg machen und hinsehen. Wo denn vielleicht auch möglicher Weise? Social media? Liked Ihr da eher Geliebtes oder ganz aus ganz gar nicht eigenen Bereichen oder Realitäten Gesehenes? Wie ziehen sich Linien da wie? Gehege, gepflege…

Zu A): Herkunft – da haben sicherlich viele noch anderes an Ausschluss und Unrecht erlebt und erleben immer anders, neu, wieder, noch. Was eineR so erlebt, erlebt eine anderer so anders und ja, genau, deshalb, ist eigentlich nur Kommunikation die Wahl der Wahl.

Text. Benennen. Formulieren. Gedanken. Nach außen geben, wenn es geht, bedacht, ist sowas wie Kommunikation? Könnte anders sein.

Viel Überheblichkeit habe ich erlebt, erlebe ich auch mitunter noch. Beobachtet und vieles davon ist gar nicht sehr bewußt, ich glaube wirklich, manchmal denken viele, sie handelten total gerad im Gegenteil, steht zu vermuten wohl auch ich, und das ist dann aber überhaupt nicht so klar der Fall und ich bin gar nicht frei von Fehl, schätze ich vermutlich nicht fehl. Mir sind Leute und Situationen begegnet, die waren aus meiner Sicht haarsträubend und schief. Situativ. War ich nicht in der Lage die klare Sicht sofort zu sehen, geschweige denn, mein Unrechtsempfinden auszudrücken. Deshalb mochte ich bei aller Konstruiertheit so eine Kommunikationstechnik oder Einstiegstechnik mal. Da waren wir aufgefordert einen Konflikt oder eine Begebenheit imaginiert aus dem Inneren einer der daran beteiligten und davon betroffenen Personen zu rekonsturieren, zu beschreiben, drüber zu sprechen. Zuhören mussten alle, auch die, in die sich jemand gerade hineinzuversetzen versuchte und deren Stimme verlauten zu lassen gerade jemand probierte. Hinterher wußten wir ganz schön viel über wer denkt, was wer denkt und so fort. Ich möchte besser lernen, punktuell richtig zu entscheiden und zu benennen.

Wenn es alles zu viel wird, blieb ich auch nicht stabil. Dass einem alles zu viel wurde, hat mich so ohnmächtig mich fühlen lassen. Und traurig. Und wütend, weil so ohnmächtig und traurig oder genau umgekehrt. Feminismus braucht vielleicht einen neuen Terminus, denn der hier ruft bei vielen irgendwie immernoch Alarm und: „Geste ja, Tat nein“ und immernoch „hups Quote, ja? Nein?“ hervor. Muss das oder wie sehe ich mich und das selbst? Emma Goldman lese ich gerade und wieder, denn manchmal lese ich mit den Augen Text aber er geht mir nicht zu und auch anderes bleibt außen vor. Ich bin da nicht Uni oder Titel, habe dafür Respekt und Dankbarkeit, dass sich Wissenschaft engagiert und lese, zappe da gerne hinein, bin also interessiert. Und eigentlich geht es ja eben um dieses komplette Dings mit Kalkül, Handel, Macht und ich bin müde auch ziemlich. Und aber eben auch nicht ohne Mittel und Wege. Also privilegiert.

Wieder. Jetzt wieder neu.

Gestern war #wirschreibengeschichte wegen Bettina ganz wieder nah auch das Erzählen, wenngleich nicht dieses #abendsumsfeuer, sondern einfach gegenüber am Tisch. Sie ist in den 60ern in Biensdorf geboren und hat eben viel zu erzählen.

Heute sah ich Horden. Es heißt hier „Männertag“ und es waren Horden von Menschen unterwegs. So sah ich das. Busse geknubbelt voll fuhren hier lang. Und versuchte irgendwie nicht zu nah da zu sein. Und finde das persönlich wirklich wirklich fraglich. Die Infektionszahlen. Wie stehen die denn jetzt? Ich bete, doch, irgendwie sowas tu ich irgendwie doch innen, dass möglichst vielen, allen geholfen werden kann. Und weiß doch anderes. Aber aus den Berichten. Ich kenne und weiß noch nicht von einer infizierten Person. In meinem Umfeld und meines Wissens nach nicht. Dank!

#denkzeit ist schon der totale Luxus. Das heißt Denkzeit ist ja immer. Es geht um die Zeit, Gedanken festzuhalten und ich lese gerne ja auch viel. Twitter mal. Blogs auch und seh sicher gar nicht nur meins. Ich habe einen langen Vatertagstext geschrieben. Der bleibt für mich.

Außer vielleicht das:

Das Sterbedatum ist nicht gesichert. In der Nacht. Da wird auf den Morgen datiert. Mich hat sie angerufen. Ich dann alle danach. Und zwei Stunden später mit Kindern. Zu dritt. Die Mädels und ich. Da hin. Ist vier Jahre jetzt her. Und alles, was mit Haushaltsauflösung und Umstrukturierung und all das ist wieder Thema #carearbeit und auch wieder so blöd das echt klingt aber es ist so #Leistungsausschluss. Und Rente? Warum? Sie? 60%? Leistungsausschluss. Was das meint, ist so total paradox. Denn geleistet wird ja. Nur wie honoriert?

Ich habe eine Frau kennengelernt, die mich auslachte, als ich sie verdutzt fragte: „Wie, Du nennst mir zwei Daten als Deinen Geburtstag?“ Sie meinte nur: „Was willst Du? Das ich so festgelegt bin? Das war in der Nacht.“ Es ist übrigens die genau die genau selbe die Nacht. 28. auf 29. September. Die Frau kam von woanders, aus viel größerer Unfreiheit zu uns dazu, also her. Ich mag sie so so sehr und sie! Ist alleinerziehend. Geflohen. Hierher gekommen und ein Geschenk. Und hat echt zu kämpfen. Da ist nichts dran drum rum oder zu romantisieren. Die malt und näht und zerstört und flickschustert trotzdem. Immerzu irgendwas. Die Datumssache da, habe ich erst sehr lange nach unserem Kennen und Lernen mal erfahren und wir haben gelacht. Zufall. Vielleicht. Bestimmt.

20.05.2020

Kontemplation. Fehlt. Runter vom Sockel. Genug. Jetzts? Heute schon früh morgens gezeichnet. Wald und Wiesen. Turniere, ja auch. Aber nein. Außer Ehrenrunde im fliegenden Galopp. Da ist eigentlich egal, ob Tete. Schreibt sich das noch französisch also tête? Gejobbt immer so viel und gerne, Reitschule Norderney. Nachts Tresen, nette und dumme. Sprüche. Früh morgens zackig misten und füttern – ich mag das, sich einigen, wohin mit dem Körper, Tier und Mensch auf engem Raum und dann lauschen Synchronkau im Chor. Verein. Heute. Neustadt. Teeküche. Geputzt wie. Wollte eigentlich hoch hinaus. Spinnweben. Die brauchen ja schon Zeit, um so wirklich zu werden. Was alles ist im oder ein Griff in oder über was weit hinaus. Verein. Find ich irgendwie dennoch auch gut und wichtig und bin gespannt auf mehr. Und wieder offen. Die Kinder zu Hause hatten gekocht und gebacken. Super. Ich habe mich so gefreut. Allerding Küche…Sisyphe est heureux. Und jetzt erst Tee trink ich schon auch aber lieber Kaffee. #abendsumsfeuer nein, aber Bettina kommt zu Besuch. Darf ja wieder. #zeichenzeit entfällt also abends und wir erzählen und nicht #wirschreibengeschichte

19.05.2020

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Kunstakademie Münster, Klasse Mechtild Frisch, mein damaliger Arbeitsplatz, die dunklen Bilder sind von Caroline Taubner

Trotz widerständiger Sprüche hält es stets zum Nichteigenen Kontakt.

Nichteigentlich trotzt der Kontakt wider aller Stände. Sprüche halten sie stets.

Nichtkontakt widersteht es sie er halt ständig zum eigenen Trotz.

„Seid doch bitte mal still.“ Das ist blöd. Dass ich das denke, ist blöd. Denke ich. Denke ich aber. Aber auch anderes. Heute breche ich aus auch schon mal aus diesem Schema. Ich nehme alte Fotos von alten Bildern aus 2005 und zeichne erst gleich mit Kopfhörern und aber dennoch #denkzeit und #abendsumsfeuer und #wirschreibengeschichte

Die Kinder sagen auch manchmal so gute Sachen. Heute z.B.:

A: „Du kapierst gar nichts!“

B: “Ich verstehe.“

Wie sich das wohl anfühlt? Das schwarze Pferd von den vielen auf der Wiese hat nun die Mähne zur Bürste geschnitten. Wir haben auch bald wieder Frisör. Ist nicht so wichtig.

Es legt immer sein Maul so fast im Lot ab im Sand vor der Brust. Ich kenne eine sehr Menge Pferdemäuler von früher. Ich mag sehr, wenn sie schnubbeln. In der Handfläche oder gen Tasche, vielleicht ist was drin.

„Das Pferd in der zeitgenössischen Kunst“ Annett Reckert Hrsg. hatte ich mir irgendwann mal gekauft und war relativ enttäuscht. Aber ich habe es nochmal rausgekramst. Es liegt vor mir. Ein weißes Pferd auf einem runden Chromsockel hängt in der Luft und dreht wie nachdenklich seinen Kopf hin zur Hilflosigkeit, Absurdität, Ausgehebeltsein. Von Anri Sala habe ich auch mal irgendeinen Film mit Pferd am Straßenrand und Ratlosigkeit gesehen. Der Ort dieser PferdaufSockelSache ist auch ortlos oder abgehoben. Irgendeine Dachterrasse? Geländer? Stadtpanorama. Dächer und gedoppelte Kirchturmspitze. Hinten auf dem Cover sind diese „Pferde“ aus dem Sportunterricht drauf. Daneben stehen Paare von Lederreitstiefeln. Meine stehen auch. So rum und haben die Form meiner Beine von früher mal. Passen vermutlich noch. Wenn man die neu hat, sollen die erstmal halb- bis einstündig so getragen werden. Es ist dann erstmal brutal schwer wieder raus zu kommen. Am Kanonengraben in Münster. WG. Ich immer mit Reitstiefeln. Beim Ausziehen hat mir Kathrin geholfen.

Das Pferd in der zeitgenössischen Kunst. Zeitgenössisch ist was? Ich könnte mal wieder reinblättern. Abramović weiß Pferd und Fahne.

Pferde und Insignien und dies und das. Es gibt da ein Kinderporträt, wo ich honorartätig und jetzt gerade nicht hin kann aber plane. Knabenbildnis. Knabe. Wann und wie lange wurde das so gesagt? Ist eigentlich einfach Kind. Ziemlich blond und blauäugig. Ideal. Von wem oder wegen oder war wahr. Guckt gegen die Lesrichtung. Lichtführung auf Kopf und Licht/Schatten gehälftet das Hochformat. Licht rechts. Die Helle. Der Zeitstrahl. Die Kontinuität. Das Schaukelpferd, die Peitsche. Er mittig im damaligen Jetzt und Alter von 5 Jahren.

Ich aber laufe an der Weide vorbei. Einmal schnell und nur für mich raus morgens brauch ich schon.

Dieses schwarze da, ist gar nicht schwarz, das ist so viele schimmrige Haare, aber durchaus schon dunkel. Fast schwarz. Es döst, sieht wirklich komisch aus. Die Schnauze so gerade auf dem Sand. Ob das angenehm ist? Zähne ablegen? Das staubt doch – sogar der Atem wirbelt das auf.

Heute war wieder. Wirklich. Das ist schon – bedarf viel Ordnung und Disziplin und Bereitschaft und Spontaneität beim Ablassen von beidem. Durchritt. Ich weiß nicht, ob das ohne Corona so total anders vom Gefühl her überhaupt ist. Mir fehlt das Gespräch mit anderen, für die es sicherlich anders gerade ist. Ich hatte Bedenken. Keiner ist unabhängig. Das gibt es ja nicht. Hab / brauche und kämpfe dafür; das mit der Zeit ist schon lange Konflikt. Total. Ich bin da wütend. Teresa Bücker finde ich gut. „Traurig“ ermögliche Kommunikation da leichter, was dem Gepräge und eigentlich erstaunlich und bitte zu ändern ist. Das, was ich bisher gehört oder gelesen habe von dem, was sie sagt, denkt, beobachtet, benennt und auch wie, finde ich gut. Ich wüsste gerne, wie ihre Leserschaft so beschaffen ist.

A: „Du kapierst gar nichts.“

B: „Verstehe.“

Ich häng in der Luft. Und es fühlt anders als das.

Jetzt kommt abendlichnächtlich noch unsichtbare Zeichenzeit. Weil #abendsumsfeuer nicht und #wirschreibengeschichte schon und wie noch? #zeichenzeit und #denkzeit #kdfs

18.05.2020

Der Text gestern war von Mitte April.

„Himmel um die Ecke gebracht“ – das habe ich damals gedacht, als ich einen malte, der war ganz luftig und auf zwei asymmetrisch gebauten Keilrahmen die Leinwand gespannt. Parallel zum Boden und den Raumkanten als nicht in Schieflage geratenes Quadrat malte ich in trompe-l-oeil Manier ein Malerkrepprechteck, welches sich gemalt an der Wand mit dem Raum verzahnt. Himmel also auch aus dem Himmel geholt und in die Ecke geklebt. 2017 Kunstverein Greven.

Zweite Nachbesserung nach #denkzeit von gestern auf heute:

Das mit der „Goldenen Pracht“– Goldschmiedekunstausstellung damals in Münster; das mit dem Glauben. Trost? Versprechung? Hoffnung? Idee oder Konzept? Biografie. Hier jetzt nicht.

Zumindest diese güldenen Gefäße, die etwas umfassen und dann diese räumliche Situation Museum und nicht sakral. Das war damals heikel. Es kamen viele mit so unterschiedlichen Motivationen zum Schauen. Das war manchmal schwer zu moderieren oder zu vermitteln. Wie ist es jetzt eigentlich? Finden Messen wieder statt?

Dann noch: die Maske. Ich schreibe einen Kurs über Konterfei, Porträt, Bildniskultur, bis hin zur „Gesichtsverkennung“ vielleicht in Reaktion auf Emotionales ablesende Algorithmen. Hierzu was gelesen in der POP Kunst &Kritik. Vielleicht auch, weil Selfies so vielleicht out sind? Ich muss das nicht deuten, nur beschreiben, was da so hochgeladen und -gehalten wird und bin doch selber mitten hintan. Ich finde es schön, ein Gesicht zu sehen. Lieber ein echtes. Lesetipps zu dem Thema aber sind herzlich willkommen. Maske also,Theater und nicht, und in der Sammlung hier gibt es ein Bildnis von Bertolt Brecht, geschaffen von Fritz Cremer, der auch seine Totenmaske formte, das berührt etwas in mir und da denk ich halt nach und Magritte lag nicht fern und ich komm zwar zum Lesen aber der Kopf nicht hinzu; bin aber bald fertig, will anderes wieder mehr bedenken können. Es fehlst mir. Ich hab so viel Aggression auch; und Zweifel. Es gilt die Ursache zu erkennen, die ist nämlich gar nicht so im Innen sondern viel im System. Also alles wieder nochmal neu und ich fühl mich so zähflüssig und heute war mehr Gedenke als denkbar schlecht Zeit auch nur irgendwas zu verpacken oder zu sortieren. Ich habe Hunger. Die Kinder auch. Ich mach gleich was. #abendsumsfeuer. Stockbrot, das wäre so schön. #wirschreibengeschichte als Hashtag, naja. Ich habe gestern auf Vimeo eine Führung aus dem ZKM Karlsruhe gesehen: https://vimeo.com/user34897004

Wieder. Ein Anlauf.

Auf der Suche: morgens erstmal sehr konkret. Nach einer Tüte.

„Hast Du mal ’ne große Tüte für mich?“

Durchsehen:

Keine durchsichtig. Nur Jute und Beutel und manchmal Papier.

TRAG MICH NACH HAUSE

TRAG ES WIE EIN MANN (echt hier platzt mir, ich find das so blöde)

HIER BIN ICH MENSCH […]

Ich benutze diese Tüte bereits zum 1,2,3,4,5,6,7,8,9. Mal!

Natürlich mehrfach nützlich.

LECKER

Put yourself first!

Show who you are!

Ökoland cool drauf

WHAT‘S YOUR SUPER POWER

My other bags are PRADA

with compliments of Mediso

Gotland a special PLACE

Alte Apotheke Bottrop

LOVE OUT LOUD

mach mit!

Sparbanken Syd Ekotrail 2015

Ein großer Schritt nach vorne zurück zur NATUR

NATUR GUT

Hier sind die kleinen Preise drin

Lebendige Flüsse

Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Der Naturladen

Breaking bag

PLASTIK IST VOLL 90er

„Und was ist, wenn‘s regnet? Wie krieg‘ ich das jetzt trocken dahin?“

„Hier regnet nichts.“

Motherhood, irgendein Doldinger, „Devil don‘t get me“. Aber auch „Wish“. Lief im Radio. Vorher.

„Denkzeit“

17.05.2020

CORONA ~ ZOOM, DFN, ANDSHEWASLIKEBÄM, Sezession89 e.V. Dresden und SaloonDresden, und dies und noch das und Münster und Heidelberg Kommunikation, Pirna und alles in und von Dresden aus. Konzeptuelle Vermittlungsarbeit am Computer für die SKD, nächtliches Zeichnen, tagsüber home und schooling und office und einer ist offiziell systemrelevant, ich hier mit den beiden im KlassenzimmerBüroWaschsalonKüchenstudioPutzenmussauchseinEinkaufenmodus und Seelenfriedenarbeit oder Nichtstun wider Erwarten und (wieder) Erlernen

#abendsumsfeuer – sitzt gerade nicht drin. Aber ich schaff mir #zeichenzeit und #wirschreibengeschichte

Die Geschichte hier ist nicht die, die ich meine, aber heute ist sie meine zum Abend vom Tag:

Svenjchen und ich liegen auf der Wiese. Karierte Decke da im Grün unter der Weide und gucken Bienen zu und Svenjchen erzählt mir vom Buch „Frau Honig“ – die ist nach Miss Braitwhistle die nächste Mary Poppins in unserem Buchregal und unserer Zeit. Das mit den Bienen ist ja Thema fürs Thema. Fridays gibt‘s auch noch – aber die Tage sind anders jetzt. Korona heißt auch das Buchungssystem der Institution, für die ich honorartätig tu. Korona hieß auch mal ein Mädchen und heißt bestimmt klar immer noch so. Ist jetzt – wie war das – 2013 6.Klässlerin bei mir – also jetzt ist sie 7 Jahre älter als damals, so wie ich, ganz bestimmt nicht mehr an der Schule. Ihr Vater war Spezialist in Sachen Kirchenkunst und Reliquiare. „Goldene Zeiten“ im LWL Landesmuseum für Kunst und Kultur auch eine der Ausstellungen, deren Vermittlung mir mit anvertraut war. Ehrlich gesagt, die für mich irgendwie artfremdeste vielleicht unter vielen. Die Objekte, der Raum, die Gefühle und Gedanken diesen Objekten gegenüber, für manche war das ganz schwierig und für mich vielleicht nicht so sondern anders aber auch. Die Handwerkskunst, das Mittelalter… eine Kooperation zwischen Museum und Domschatzkammer Münster. Ich schweife mit meinen Gedanken so ab. Jetzt zurück unter die Weide. Also Frau Honig. Kann Sachen. Sie kann:

Ineinander gestapelte Koffer auseinander stapeln, wobei beim nächsten Öffnen eines jeden ist in jedem was drin.

Und der Teppich kann fliegen auch bei ihr. Einmal rät sie dem Vater in der Geschichte, er solle über seinen Schatten springen, aber nicht hinein. Er aber ist vom vielen Sitzen nicht ganz mehr beweglich und der Sprung missrät konsequent. Einen ganz kurzen Moment versinkt oder verschmilzt er mit seinem Schatten, Schlemihl aber nicht Peter entkommt er dann doch und behält ihn, den Schatten. Und erhält neuen Mut.

„Mama, wenn Du das Blau vom Himmel – nur da zwischen den Ästen – nur da – da sieht es aus, wie bald Gewitter.“

Und ich denke an Postings und dass zur Zeit gar nicht so wenige viel wieder Himmel malen.

Ich habe mal einen über Eck gemalt. Auf zwei asymmetrisch gebaute Keilrahmen. Gespannt. Magritte, denk mal an, und Napoleons ewiges Antlitz. Maske. Die Maske. Ach Masken –

Wo war ich noch gleich?

„Mama, denkst Du Dir auch manchmal aus, Du liefest zwischen den Wolken?“

„Nein. Jedenfalls zur Zeit gerade gar nicht. ……..aber einen Stab bräucht es heute für die Zuckerwattefäden da oben.“

„Wolken hatten wir in der Grundschule.“

„Ja? Und wie heißen die da? Pferdeschwanzwolken?“

„Schweif, das heißt Schweif.“

„Die Wolken?“

„Boa, Mama. Die doch nicht. Das da sind Schleierwolken, glaub ich jedenfalls.“

„Schleiereulenwolken?…Guck nicht so, ich weiß, der war schlecht.“

Was ist das? Ein Luftballon. Eine goldene Eins. Sehr hoch im Himmel.

„Oh Mist, jetzt wird jemand nicht 14 sondern 4.“

„Oder nicht 41 sondern 4.“

Das sind ja dann ab Mai Mathilda und Du. Gleichalt. Beide 4.

Und Svenjchen zählt alle Zahlen mit und ohne 1 auf und bei 101 hört sie auf, sie sich zu denken mit oder ohne die 1.

Die ersten Anrufe erreichen mich. Lang nicht gehörte und liebe und Menschen. Es geht oft um Geld und um, ach Karin, was denkst Du, vielleicht Projekt? Ja, vielleicht, gerne gemeinsam. Wenn‘s dann auch wirklich so ist. Gerade halt liege ich und steh bald wieder auf und da ist die Frage, was war, jetzt, und was wird? Wie sein?

Mit diesem Text nehme ich den Faden auf – die Maske mal sehen – für meine „Denkzeit“ – die mir ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen honoriert mit vielleicht Neugierde auf mein Vorhaben, Anerkennung bisheriger Kunst und mit Vorschussvertrauen. Danke hierfür.